62 Millionen Kinder in Not
2. Februar 2015
In Kinderschutzzonen von World Vision können die Flüchtlinge in einer geschützten Umgebung spielen und lernen. Hier werden sie auch psychologisch betreut.
Vor allem wegen des anhaltenden Bürgerkrieges in Syrien und der Ebola-Epidemie in Westafrika benötigt Unicef in diesem Jahr so viel Geld wie nie zuvor. Um den weltweit 62 Millionen Kindern in Not humanitäre Hilfe leisten zu können, seien 2015 insgesamt 3,1 Milliarden Dollar erforderlich, erklärte die Organisation laut der SDA. Dies sei eine dramatische Steigerung um eine Milliarde Dollar im Vergleich zum Unicef-Hilfsappell für 2014.
Rund 900 Millionen Dollar und damit den grössten Teil der Mittel braucht die UN-Organisation 2015 nach eigenen Berechnungen für die Versorgung und Betreuung von Kindern in Syrien und den umliegenden Ländern. Weitere 500 Millionen Dollar seien erforderlich, um Mädchen und Buben - unter ihnen viele Waisenkinder – in den am stärksten von Ebola betroffen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone helfen zu können.
Krisen im Schatten der öffentlichen Wahrnehmung
Mehr als jedes zehnte Kind – insgesamt 230 Millionen – wächst im Umfeld eines bewaffneten Konflikts auf. «Der brutale Konflikt in Syrien geht 2015 in sein fünftes Jahr, ohne dass ein Ende absehbar wäre», erklärte Unicef-Direktor Anthony Lake zur Veröffentlichung des Hilfsappells. «Mehr als 5,6 Millionen Kinder in Syrien sowie weitere 1,7 Millionen Kinder, die aus Syrien geflohen sind, brauchen dringend Unterstützung.»
Aber auch in vielen weiteren Krisengebieten ist die Not gross, beispielsweise in der Ukraine und im Irak, aber auch in von der medialen Öffentlichkeit vergessenen Konflikten wie im Südsudan oder in der Zentralafrikanischen Republik. Ganze Generationen von Kindern wachsen in diesen Gebieten in einem permanenten Krisenzustand auf. Experten warnen vor einer «verlorenen Generation», weil die Kinder wichtige Schuljahre verpassen.
25 Jahre nach der Kinderschutzkonvention
Lake erinnerte daran, dass die Vereinten Nationen im vergangenen November den 25. Jahrestag der Kinderrechtskonvention begangen haben. Dabei seien zu Recht Fortschritte gefeiert worden. So habe im globalen Durchschnitt ein heute geborenes Kind deutlich bessere Chancen zu überleben, sich gut zu entwickeln, zu lernen und einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten als ein 1989 geborenes Kind, erklärte der Unicef-Direktor. «Doch für Millionen von Kindern ist das Versprechen der Konvention noch längst nicht in Erfüllung gegangen. Ihre Rechte werden brutal verletzt, ihre Hoffnungen und Träume für ein besseres Leben werden zerstört.»
World Vision leistet weltweit Not- und Katastrophenhilfe und unterstützt Kinder mit speziellen Kinderschutzzonen. In diesen sogenannten Child Friendly Spaces werden sie psychologisch betreut und können in einem geschützten Rahmen spielen, lernen und für ein paar Stunden ihrem oftmals grauenhaften Schicksal entfliehen.
