Das Schaulaufen der Starken und Mächtigen der Welt am G8 Gipfel in Camp David ist zu Ende. Wieder einmal wurde viel Wirbel um wichtige weltpolitische und wirtschaftliche Probleme gemacht und wenig Konkretes beschlossen. Das kennt man ja schon.
Am Rande haben sich Obama, Merkel & Co. auch um die Krise in der Sahelzone Gedanken gemacht. Es wirkt ein wenig grotesk, wenn sich die Politiker beim Mittagessen über den Hunger unterhalten. Auf ihrem Menüplan stand wohl kein einfacher mit Wasser verdünnter Hirsebrei. Im Gegensatz zu den Hungernden in Afrika war es für die Damen und Herren Staatsvertreter auch nicht die einzige Speise, die sie während des Tages eingenommen haben.
Westafrika steht endlich auf der Tagesordnung
Die Hilfsorganisationen haben das Gipfeltreffen zum Anlass genommen, um auf die Hungerkrise in Westafrika aufmerksam zu machen - und das ist das positive Resultat des G8-Treffens. Neben dem Beschluss der Gipfelteilnehmer, die Massnahmen zur Ernährungssicherung in Afrika zu erhöhen, haben endlich auch die Medien reagiert. Die 15 Millionen von der Nahrungsmittelkrise betroffenen Menschen in der Sahelzone sind zum Thema geworden.
Hungernde Menschen – fürs TV nichts neues
Beim Anschauen und Vergleichen der Berichterstattung in den Fernsehnachrichten von BBC, RTE, ZDF, ORF & Co. ist mir aufgefallen, dass zum Teil das gleiche Bildmaterial verwendet wurde und auch die Anmoderationen zu den Beiträgen mit denselben Grafiken ausgestattet waren - sozusagen „copy-paste“.
Die Geschichten der Hungernden mögen sich gleichen, doch das Schicksal der Betroffenen ist jedes Mal ein ganz persönliches. Hungerkrisen werden sich wiederholen. Bilder werden sich nicht ändern und Politiker werden weiterhin an Gipfeltreffen diskutieren und sich den Magen voll schlagen. Und dennoch hoffe ich, dass sich die Weltöffentlichkeit von diesem „Copy-Paste-Verhalten“ nicht abschrecken lässt, den Kampf gegen Hunger und Armut fortzuführen.