Frauengruppe kämpft erfolgreich für eine Schule

23. Mai 2017

Schule in der Dominikanischen Republik

Dank dem Einsatz der Frauengruppe «Amudevi» wurde im Entwicklungsprojekt Canaan diese Schule gebaut.

In einem Land mit einem stark ausgebautem touristischen Angebot wie der Dominikanischen Republik mag es überraschen, am Rand der Hauptstadt Quartiere anzutreffen, in denen es an allem zu mangeln scheint. 2006 lancierte World Vision Schweiz hier das Entwicklungsprojekt Canaán. Bereits zwei Jahre danach formierte sich die kämpferische Frauengruppe «Mütter in Aktion» (Amudevi), ursprünglich angetrieben von Wut und Verzweiflung: «Es gibt so viele Familien in unseren Quartieren, die in prekären Verhältnissen leben, aber die Politiker tauchen einzig vor den Wahlen auf, um unsere Stimmen zu bekommen», meint etwa Dení Mora, die zur 8-köpfigen Leitung der Frauengruppe gehört. Sie verzweifelten daran, dass die Schule so weit weg war von ihrem Quartier Villa Esperanza und mit 55 bis 60 Kinder pro Klasse die Qualität der Schule tief war. Doch wie Veränderung erreichen?

World Vision hat die Mitglieder von «Amudevi» geschult und hat ihnen geholfen, sich zu organisieren als «unabhängige soziale Aktion mit gemeinnützigem Charakter». Angesichts der Schwierigkeiten der Quartiere haben sie eine Prioritätenliste erstellt, wie Doña Rosario, Mitglied von «Amudevi», erklärt: «Auch die Wasserversorgung ist ein Problem hier, aber die Schule war das grösste Hindernis, damit unsere Kinder eine solide Bildung und gute Berufschancen erhielten. World Vision hat uns die Augen geöffnet für unsere Rechte und es wurde uns klar, dass die Zukunft unserer Kinder von uns abhängt. Wenn die Regierung die Absicht hätte, etwas für unsere Kinder zu machen, hätte sie dies schon lange getan.»

Bis ins Ministerium
So sprachen die Mütter beim zuständigen Bildungsdistrikt vor und in der Quartierversammlung erreichten sie, dass ein Landstück ausgeschieden und für den Bau eines neuen Schulhauses zur Verfügung gestellt wurde. Die Frauengruppe gelangte an die Presse, sogar das Fernsehen kam. Sie mieteten einen Bus und marschierten mit 30 Müttern im Bildungsministerium ein, bis das Ministerium schliesslich im Jahr 2015 den Bau einer Schule im Quartier Villa Esperanza bewilligte. Seit letztem Jahr ist die Primarschule «Minerva Mirabal» nun in Betrieb – 24 Klassenzimmer für 978 Schülerinnen und Schüler. Die Mitglieder der Müttergruppe sind überzeugt, dass dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre, wenn World Vision nicht in ihre Quartiere gekommen wäre. Jetzt geht es «Amudevi» darum, die Qualität der Bildung zu verbessern und eine Kultur ohne Gewalt an der Schule zu fördern. Dazu treffen sie sich regelmässig mit der Lehrerschaft.

Die nächsten Ziele von «Amudevi» sind die Errichtung einer Kanalisation für die Abwässer, asphaltierte Strassen im Quartier und die Stärkung ihrer Organisation sowie die weitere Befähigung der Mitglieder, um sich für die Besserstellung der Frauen einsetzen zu können. Sie finanzieren sich durch Mitgliederbeiträge sowie dem Verkauf von Selbstgebackenem und aus persönlichen Ersparnissen. Teresa und Danila – zwei der Leiterinnen – sind überzeugt, dass der Erfolg von «Amudevi» in der Einheit als Gruppe und der Beharrlichkeit begründet liegt: «Durch das Zurückstellen der Eigeninteressen im Dienste der Gemeinschaft lässt sich enorm viel erreichen. Es geht uns nicht darum, unseren Hunger zu stillen, sondern unsere Rechte einzufordern. Respekt für unser Gegenüber darf dabei nie fehlen.»

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