Ein Baseball-Spiel in einem Armenviertel in der Dominikanischen Republik ist an sich nichts Aussergewöhnliches. Aus keinem anderen Land ausserhalb der USA stammen nämlich mehr Spieler der amerikanischen Profiliga MLB. Doch hier spielt niemand des grossen Geldes wegen. Die Spielenden – ausnahmslos Mädchen – wollen einfach nur Spass haben. Da macht es auch nichts, dass sie für einen Homerun nicht nur den Gegnerinnen, sondern auch Ziegen oder Kühen ausweichen müssen.
Das Baseball-Spiel gehört zu einer Reihe von Aktivitäten, die World Vision organisiert, um Mädchen neue Perspektiven für ihre Zukunft zu geben. Angeboten werden auch Fussballspiele oder Schach-Gruppen, aber auch einfach Diskussionsrunden, wo die Mädchen über Probleme in ihrem Alltag sprechen können. Und von diesen gibt es genug: Häusliche Gewalt, Frühschwangerschaften oder Frühverheiratungen sind drei der grössten Hindernisse für Frauen auf dem Weg in eine selbstbestimmte Zukunft. So hat das Land mit 104 Geburten pro 1000 Frauen im Alter von 15 bis 19 Jahren doch die höchste Rate an Frühschwangerschaften in Lateinamerika. Gründe dafür sind oft fehlende Jobs oder die grundlegend fehlende Aussicht auf eine bessere Zukunft.
World Vision will mit seinen Aktivitäten den Respekt unter den Geschlechtern erhöhen und das Selbstbewusstsein der Mädchen fördern. Dass dieser Ansatz erfolgreich ist, bewies kürzlich auch eine Studie der Interamerikanischen Entwicklungsbank IADB: Nach der Teilnahme in einem Job-Training reduzierten sich Frühschwangerschaften bei den Programm-Teilnehmerinnen um 20 Prozent. Laut der Studie sei dies vor allem auf ein gesteigertes Selbstbewusstsein zurückzuführen.
Weitere Massnahmen von World Vision Schweiz zu diesem Thema beinhalten Berufsbildungskurse, zum Beispiel für Coiffeusen, Grundkurse in Unternehmensführung, den Betrieb von Kinder-Tagesstätten für Mütter in Ausbildung oder auch Präventionskampagnen.
Den Link zur Studie der IADB finden Sie hier: blogs.iadb.org/trabajo/2015/05/14/can-job-training-prevent-teen-pregnancy/