Die Lage für Millionen Menschen im Land sowie für Hunderttausende südsudanesische Flüchtlinge in den Nachbarländern ist weiterhin besorgniserregend. Laut UN-Schätzungen wurden seit dem Ausbruch des Konflikts zwischen Anhängern der früheren und jetzigen Regierung Mitte Dezember 2013 über 1,3 Millionen Menschen vertrieben – die Hälfte von ihnen sind Kinder. Weitere 300 000 Flüchtlinge suchen im benachbarten Kenia, Uganda und Äthiopien Zuflucht in UN-Camps. Der Bürgerkrieg erschwert die Arbeit der humanitären Organisationen vor Ort.
Regenfälle verschlimmern die Lage
Der desolate Zustand der Infrastruktur, durch Regenfälle verschlechtert, macht in immer mehr Regionen die Versorgung mit Hilfsgütern via Luftbrücken notwendig. Neben Lebensmitteln fehlt es den vertriebenen Menschen vor allem an sauberem Wasser, Saatgut, Moskitonetzen und Material zum Bau von Unterkünften. Gemeinsam mit dem UN-Welternährungsprogramm (WFP) versorgt World Vision die Bewohner abgelegener Gebiete sowohl mit Nahrungsmitteln als auch anderen überlebenswichtigen Hilfsgütern wie Plastikplanen, Kochtöpfen oder Decken. Ferner bieten von World Vision betreute Kinderschutzzonen eine sichere Lern- und Spielumgebung, die Kindern bei der Verarbeitung ihrer traumatischen Erlebnisse hilft.
5 Millionen Menschen brauchen humanitäre Hilfe
Um die Verbreitung von Seuchen wie Cholera zu verhindern, die durch verunreinigtes Wasser hervorgerufen werden, verstärkt World Vision seine Aktivitäten auch im Bereich Trinkwasser, sanitäre Anlagen und Hygiene (WASH). Im Mittelpunkt stehen die Aufbereitung von verschmutztem Wasser zu Trinkwasser, die Bohrung von Wasserlöchern, der Bau von Sanitäranlagen und Hygieneschulungen. «World Vision und die anderen humanitären Akteure befinden sich im Wettlauf mit der Zeit, um über 50 000 bedrohte Kinder und ihre Familien vor Seuchen und Hungersnot zu schützen. Insgesamt brauchen 5 Millionen Menschen humanitäre Hilfe», betont der Geschäftsführer von World Vision Südsudan, Perry Mansfield. Die Massnahmen von World Vision im Rahmen von WASH, WFP-Kooperationen und Kinderschutzprojekten erreichten seit Januar 2013 nahezu 180 000 Menschen.