Heute hungert nur noch jeder achte und nicht mehr jeder siebte Mensch. Ein Teilerfolg auf dem langen Weg zu einer Welt, in der alle satt werden.
Am heutigen Welternährungstag können wir uns freuen, dass die Zahl mangelernährter Menschen von 2009 bis 2011 von über einer Milliarde auf 870 Millionen gesunken ist. Aber darüber hinaus sollten wir uns auch Gedanken machen, wie wir die Ursachen des unnötigen Leides nachhaltig angehen können.
Diese Ursachen sind vielfältig und scheinen immer komplexer zu werden. Doch das eigentliche Problem liegt darin, dass wir uns dadurch abschrecken lassen, das zu tun, was sich ohne grossen Aufwand auch von Einzelnen tun lässt. Mein persönlicher Welternährungstags-Wunsch ist es daher, dass alle, die diesen Blog lesen, einen Schritt in Richtung „satte Menschheit“ machen.
Suchen Sie sich etwas aus, das Sie ändern können – hier ist die Auswahl:
Option 1: Faire Preise
Während fast 2 Milliarden Menschen von weniger als 2 Dollar pro Tag leben müssen, sind die Lebenshaltungskosten, insbesondere für Lebensmittel, innert der letzten 5 Jahre stark gestiegen. Damit Menschen in Entwicklungsländer ihre Familien ernähren können, brauchen sie ein faires Einkommen.
Ermöglichen Sie existenzsichernde Einkommen, indem Sie Fair Trade kaufen!
Option 2: Aufessen
Seit dem Dokumentarfilm „Taste the Waste“ steht es uns deutlich vor Augen: rund 50 Prozent unserer Lebensmittel werden weggeworfen statt gegessen. So verteuern wir indirekt auch die Nahrungspreise in ärmeren Ländern, weil wir unnötig viel nachfragen. Wir können es uns leisten, sie nicht.
Kaufen Sie bewusst für - und nicht über - Ihren Bedarf ein, werfen Sie nichts weg, was noch geniessbar ist.
Option 3: Fleischlos glücklich
Ein Drittel allen Getreides wird an Tiere verfüttert, die später auf unseren Tellern landen. Dummerweise ist das in punkto Boden- und Wassernutzung etwa zehnmal weniger effizient, als wenn wir das Getreide direkt essen würden.
Geniessen Sie oft vegetarisches Essen und setzen Sie bei Bedarf auf ressourcenschonendes Bio-Fleisch.
Option 4: Reisen ohne Krisen
Der Klimawandel ist in nördlichen und südlichen Ländern vermehrt durch Wetterextreme spürbar. Im Unterschied zu unseren Breitengraden werden landwirtschaftlich geprägte Länder im Süden jedoch immer häufiger durch Dürren und Fluten in Hungerkrisen gestürzt.
Beugen Sie einer Zunahme dieser Wetterextreme vor, indem Sie z.B. klimafreundlich reisen.
Option 5: Schluss mit Monopoly
Heute fliesst mehr als das Zehnfache an Kapital in Märkte, auf denen mit mehr Agrarprodukten gehandelt wird, als real vorhanden sind. Was einmal dazu geschaffen wurde, Preisschwankungen für die Produzenten auszugleichen, ist mittlerweile zum riskanten Spiel geworden, das Nahrungspreise in die Höhe oder Tiefe schnellen lässt. So können sich ärmere Menschen plötzlich ihre Lebensmittel nicht mehr leisten.
Mehr dazu? Zum Thema habe ich Radio 3Fach noch ein Interview geben.