Heute in der Schlange am Buffet in der SV Kantine - Tessiner Braten oder doch lieber das Thai Gericht? Mit Suppe und/oder Salat? Dessert? Wasser oder Jus?
Als ich mit meinem Tablett und Mittagsmenü schliesslich den Tisch ansteuere, wird mir mal wieder bewusst, wie privilegiert ich bin, dass ich Mittag für Mittag die Wahl habe, was ich essen möchte. In der Sahelzone in Westafrika, von Mauretanien bis nach Tschad, sind die Ernten letzten Herbst sehr mager oder ganz ausgefallen. Das heisst für viel Menschen dort, dass sie nicht wählen können, was sie essen, auch nicht, ob sie essen können. Dort geht es darum, dass sie überhaupt etwas Essbares finden.
Besonders die Kinder sind die Ersten, welche unter diesem Mangel zu leiden haben, ihr Reserven sind gleich null, und Hunger beeinträchtigt die Entwicklung des jungen wachsenden Körpers sehr. Wenn ich da an meine eigenen Kinder denke .....
Einiges wurde schon erreicht
Während ich mit wirklicher Dankbarkeit mein Essen geniesse, spreche ich mit meinen Kollegen über die Situation vor Ort. Ja, wir haben schon viel investiert in der Gegend und auch im Sektor Ernährungssicherung. Angefangen beim Erschliessen von Trinkwasserbrunnen bis hin zur Anlage von bewässerten Gemüsegärten, sei es die Schulung von Bauern im Anbau von mehr trockenresistenten Pflanzen, oder die Schulung von Müttern in der Versorgung mangelernährter Kinder, es wurde sehr viel schon erreicht. Und die News aus unseren Projektgebieten sagen das auch - weniger Mangelernährung, bessere Resistenz in solchen Dürreperioden, mehr Puffer, um so etwas aus eigener Kraft zu überwinden. Doch noch längst nicht bei allen, oder allen gleich stark.
Andere brauchen unsere Hilfe
Wir müssen weiter machen, nicht aufgeben, darauf schauen, was wir schon erreicht haben, und mit dieser Hoffnung und dem Wissen auch die jetzige Krise angehen. Es geht um die Kinder, die jetzt nichts oder zu wenig zu essen haben, nicht versorgt werden können, weil die Eltern auch nichts haben. Da kommt es auf meine Hilfe drauf an. Jetzt.