Armenien: Beeren als Einkommensquelle

17. Dezember 2012

Meine Arbeit führt mich unter anderem nach Sicht auf Kapan.

Stefanie Jud berichtet für uns von ihrer Projektarbeit in Armenien (Bild: Sicht auf Kapan)

Liebe Leserinnen und Leser,
Ich freue mich sehr, Sie in meinen Blogs ein wenig in den Osten zu entführen. Ich begleite unsere Projektarbeit in Armenien und Georgien als Programmverantwortliche bei World Vision Schweiz.

Stellen Sie sich vor, es ist kalt. Es regnet oder schneit. Sie wohnen zwar in einem kleinen Haus, haben aber kein Geld für die Heizung. Sie konnten ein wenig Feuerholz zusammentragen, aber das beheizt gerade mal das Wohnzimmer. Die Luft ist stickig und Sie müssen aufpassen, dass sich die Kinder nicht am heissen Ofen verbrennen. Ich selbst habe zwar schon in einem Hotelzimmer in Kapan (Armenien) gefroren, als nur ein kleiner Elektroofen warme Luft in den Raum blies. Die warme Luft war durch die undichten Fensterrahmen aber rasch wieder entwichen. Wie man aber tagtäglich so lebt, das kann ich mir selbst noch nicht so richtig vorstellen.

Genau dieses Leben ist für etwa die Hälfte aller Bewohnerinnen und Bewohner in abgelegenen ländlichen Gebieten in Armenien Realität. Shaghik Mahrokhian hat uns an einem Informationsabend für unsere Patinnen und Paten des regionalen Entwicklungsprojekts in Armenien davon berichtet.

Shaghik ist Leiterin der Projektarbeit von World Vision Armenien. Sie gibt zu bedenken, dass fast 40% der Armenier/innen arbeitslos sind und dass sich 92% der Haushalte nicht auf ein regelmässiges Einkommen verlassen können.
Unlängst hat das Caucasus Research Resource Center eine Umfrage zur aktuellen Lage durchgeführt. Insbesondere Jugendliche sehen laut dieser Umfrage vielfach die Migration als die beste Lösung für bestehende Probleme an. Die Frage, ob sie gerne auswandern möchten, beantworteten 35% mit „Ja“. Dabei wäre dem armen Land mit politischem und zivilgesellschaftlichem Engagement besser geholfen.

Für World Vision gibt es in dieser Hinsicht einiges zu tun. World Vision mobilisiert die Bevölkerung, sich für den Aufbau ihres Landes und die Verbesserung der Lebenssituation im eigenen Dorf einzusetzen. So arbeiten wir einerseits daran, die Dorfkomitees in Gemeindeentwicklung zu schulen. Andererseits analysieren wir bestehende Wertschöpfungsketten und versuchen wo nötig, diese zu verbessern. So organisieren wir für Dorfbewohner Verkaufsaktionen, bei denen sie wild wachsende Beeren verkaufen, die sie selbst gesammelt haben. Wir schaffen so eine neue Wertschöpfungskette: Vom Sammeln zum Verkauf an einen Verteiler, der die Beeren zu den Fabriken bringt. Von da aus gelangen die Produkte schliesslich in die Läden oder auf die Märkte. Wenn diese Kette reibungslos und nachhaltig funktioniert, verdienen mehrere Dorffamilien seit langem überhaupt erst wieder ein saisonales Einkommen.

Christof Schauwecker, der an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften in Zollikofen das Masterstudium in Management of Value Chains absolviert, unterstützt unser Projektteam in Kapan bei der Weiterentwicklung dieses Engagements. Er berichtete am Informationsanlass von seinem ersten sechswöchigen Aufenthalt in Kapan diesen Sommer. Für alle, die nicht am Informationsanlass dabei waren, haben wir einige Eindrücke filmisch zusammengestellt.

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