Es war der 25. März 2025, als die Erde in Myanmar bebte und innerhalb weniger Minuten das Leben von Millionen Menschen für immer veränderte. Und noch immer kämpfen die Überlebenden mit den verheerenden Folgen der Naturkatastrophe – während die internationale Unterstützung erschreckend hinter dem tatsächlichen Bedarf zurückbleibt.
„Die Situation ist nach wie vor kritisch“, erklärt Dr. Kyi Minn, Nationaldirektor von World Vision Myanmar. „Bereits jetzt erschweren beschädigte Infrastruktur und unwegsames Gelände die Hilfslieferungen in abgelegene Gebiete. Viele der am stärksten betroffenen Gemeinden im Zentrum Myanmars sind nur schwer zu erreichen.“
Gesundheitsrisiken nehmen zu
Die Zahlen sind erschütternd: Mehr als 3’600 Menschen verloren bei dem Erdbeben ihr Leben. Unzählige weitere verloren ihre Häuser und leben seither in provisorischen Unterkünften – dicht gedrängt und unter mangelnden hygienischen Bedingungen.
„Diese Situation ist ein Nährboden für Krankheiten“, warnt Dr. Minn. „Verunreinigtes Wasser führt zu Durchfallerkrankungen und die überfüllten Notunterkünfte erhöhen das Risiko für verschiedene Infektionskrankheiten – besonders Kinder sind gefährdet.“
Die internationale Gemeinschaft bleibt zurück
Während die Not wächst, bleibt die internationale Unterstützung erschreckend gering. Von den benötigten 275 Millionen US-Dollar für die Erdbebenhilfe wurden bisher nur wenige Millionen zugesagt. Eine besorgniserregende Entwicklung, die auf einen beunruhigenden Trend hindeuten könnte: Immer öfter werden Länder, die von Naturkatastrophen betroffen sind, bei der Bewältigung alleingelassen.
„Aktuell übersteigt der humanitäre Bedarf die verfügbaren Ressourcen bei Weitem“, so Dr. Minn. „Diese Finanzierungslücke hat direkte Auswirkungen auf das Leben der betroffenen Kinder. Sie zahlen letztendlich den Preis für das mangelnde internationale Engagement.“
World Vision im Einsatz
Trotz aller Widrigkeiten ist World Vision seit dem ersten Tag nach dem Erdbeben vor Ort im Einsatz. Die Organisation stellt Nahrungsmittel, Trinkwasser und Hygieneartikel bereit, leistet finanzielle Soforthilfe und bietet psychosoziale Unterstützung für traumatisierte Kinder an.
Bisher konnte World Vision mehr als 160’000 Menschen erreichen – ein wichtiger Schritt in Richtung des Ziels, innerhalb der nächsten Monate 500’000 Menschen mit lebensrettender Hilfe zu versorgen. Doch ohne weitere Unterstützung wird dieses Ziel kaum zu erreichen sein.
Ein Appell an die Weltgemeinschaft
„Die Kinder in Myanmar sind in verzweifelter Not und brauchen dringend Unterstützung“, betont Dr. Minn. „Wir haben keine Zeit zu verlieren. Die internationale Gemeinschaft muss ihre Anstrengungen verstärken und Hilfsorganisationen wie World Vision dabei unterstützen, lebensrettende Hilfe zu leisten. Wir dürfen nicht zulassen, dass die verwundbarsten Kinder dieser Welt vergessen werden.“
Sie möchten helfen? Mit Ihrer Spende unterstützen Sie direkt unsere Nothilfe in Myanmar. Jetzt spenden