Wie die Zeit verfliesst …

24. April 2013

Zum Abschied besuche ich das Patenschaftsprojekts Xochiltlepec, wo sich aktuell alles ums Thema Wasser dreht.


Bald ist es zwei Jahre her, seit ich mit Sack und Pack nach Nicaragua gekommen bin. Nun sitzen wir auf gepackten Koffern, um wieder in die Schweiz zurückzukehren.

Die Zeit scheint im Flug vergangen zu sein. Eine Zeit, in der viel Erfreuliches und manch Nerven Aufreibendes passierte. Kurz vor der Heimreise besuchte ich letzte Woche noch einige Projektaktivitäten. Ein Anlass hat mich dabei besonders motiviert.

Während sich in der Schweiz der Winter kaum verabschieden wollte, herrschen hier in und um Managua Temperaturen zwischen 35 und 40 Grad, es ist Hochsommer. Bei dieser Hitze spielt das Element Wasser natürlich eine besonders wichtige Rolle. Verlässt man die asphaltierte Strasse in der hügeligen Landschaft des Patenschaftsprojekts Xochiltlepec, befindet man sich bald in einer Staubwüste.

Jede Menge Staub aufgewirbelt
Staub aufgewirbelt hat letzte Woche bei einem Treffen von Bewohnern dreier Gemeinden denn auch das Thema Wasser. Rund 3000 Menschen haben hier keinen direkten Zugang zu Wasser und müssen dies zum Teil über lange Distanzen mit Ochsen herankarren. Ein anfänglich geplantes Projekt musste sich von einer Machbarkeitsstudie geschlagen geben. So hat World Vision Nicaragua mit unserer Unterstützung ein neues Projekt ausgearbeitet, dessen Machbarkeit gewährleistet ist, die Finanzierung hingegen noch nicht.
Die Sitzung ist für 3.00 Uhr nachmittags angesagt und nach und nach tröpfeln die Bewohner langsam herein.

Das Interesse am Projekt ist sehr gross und bald ist das Schulzimmer gestossen voll. Interessiert hören die Leute meinem lokalen Mitarbeiter zu. Eine Leitung für Dreiphasenanschluss muss gezogen werden, damit der 50PS Motor das Wasser aus 120 Fuss Tiefe heraufpumpen kann. Die Bohrung alleine hat auch einen stolzen Preis und zwei Tanks müssen gebaut und fast 21 Kilometer Leitungen gelegt werden. Es wird vorgerechnet, was der Wassertarif dereinst kosten soll, um das System selbsttragend zu machen. Mit einer Eigenleistung der Einheimischen von fast 58‘000 U$ kommt das ganze Unterfangen immer noch auf rund 347‘000 U$ zu stehen.

Diese Summe ist enorm für hiesige Verhältnisse! Dividiert durch die Anzahl Begünstigte komme ich auf 115 U$ pro Person, was mir wieder als relativ erscheint. So fangen die Gemeindemitglieder an zu diskutieren, rätseln über die Finanzierungsmöglichkeiten und kommen selber zum Schluss, dass sie als Gemeinde ihre Schwerpunkte anderes setzen können, zu Gunsten eines Wasserzugangs. Das motiviert auch mich mögliche Finanzierungsquellen zu ergründen, um eventuell einen weiteren Teil mittragen zu können.

Auf dem Weg zurück
Ich bin zuversichtlich, dass sich bis zu meinem nächsten Projektbesuch Fortschritte abzeichnen werden. Auch wenn die Mühlen der hiesigen Bürokratie zuweilen langsam mahlen, höhlt steter Tropfen nach wie vor den Stein. So verabschiede ich mich von meiner Zeit in Nicaragua und gleichzeitig auch von meinem Blog. In meinem Gepäck befinden sich Unmengen an wertvollen Erfahrungen und Zuversicht welche ich hoffentlich Zollfrei in die Schweiz einführen kann.

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