Wie Wasser das Leben von Kindern verändert

22. März 2023

Kambodscha: Einige Schulkinder waschen sich an einer von World Vision eingerichteten Anlage im Schulhof die Hände.

World Vision unterstützte eine Primarschule in Kambodscha bei der Verbesserung des Wassersystems. Jetzt können die Schulkinder ihre Hände mit sauberem Wasser waschen.

 

Text: Aimée Pearce und Elissa Webster, World Vision International

 

Es macht 70 % der Erdoberfläche und 60 % des menschlichen Körpers aus, und doch halten die meisten von uns es für selbstverständlich. Aber Wasser ist lebensnotwendig – so lebensnotwendig, dass keiner von uns mehr als ein paar Tage ohne Wasser überleben kann. Aber es ist noch mehr als das! Der Zugang zu Wasser beeinflusst unser Leben in vielerlei Hinsicht, von der Nahrung, die wir zu uns nehmen, über unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden bis hin zu unserer Bildung und unseren wirtschaftlichen Möglichkeiten.

 

Weltweit haben 785 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Auswirkungen sind über Gemeinschaften und Generationen hinweg zu spüren und halten Kinder und ihre Familien in einem Kreislauf der Armut gefangen. 

 

Aus diesem Grund verschaffen wir alle 10 Sekunden einem weiteren Menschen Zugang zu sauberem Wasser. Wie Nahrung und Gesundheitsfürsorge gehört Wasser zu den Grundbedürfnissen, die Kinder brauchen, um sich aus der Armut zu befreien – und darum befähigen wir gemeinsam Kinder, genau das zu tun. Allein im letzten Jahr haben wir mehr als eine halbe Million Menschen in unseren Projektgebieten mit sauberem Wasser versorgt. Diese Projektarbeit finanzieren wir durch Kinderpatenschaften.

 

Die folgenden sechs Auswirkungen zeigen, wie unsere durch Kinderpatenschaften finanzierten Entwicklungsprojekte mit Wasser das Leben von Kindern verändern:

  • Wasser ist einer unserer besten Schutzmechanismen gegen Krankheiten.
  • Wasser hält Kinder in der Schule.
  • Wasser schafft gleiche Bedingungen für alle.
  • Wasser bringt mehr Essen auf die Teller der Kinder.
  • Wasser ermöglicht neue Ansätze.
  • Wasser überdauert Generationen.

 

Händewaschen, auch mit einfachen Mitteln, ist ein guter Schutz gegen übertragbare Krankheiten.

 

Es ist einer unserer besten Schutzmechanismen gegen Krankheiten

Sauberes Wasser ist ein Eckpfeiler guter Hygiene, und Covid-19 hat uns alle daran erinnert, wie wichtig gute Hygiene wirklich ist. Aber schon vor der Pandemie war die einfache Praxis des Händewaschens ein Lebensretter in Gegenden, in denen vermeidbare und behandelbare Krankheiten jedes Jahr das Leben von Millionen Kindern zerstörten. 
 
Händewaschen ist heute mehr denn je einer unserer besten Schutzmechanismen gegen Krankheit und Seuchen. Kinderpatenschaften haben dafür gesorgt, dass 35,2 Millionen Menschen seit Beginn der Covid-19-Pandemie über die Bedeutung des Händewaschens und der Hygiene aufgeklärt wurden, und mehr als 115’000 Gemeinden erhielten neue öffentliche Anlagen zum Händewaschen. Das Gleiche gilt für Tausende von medizinischen Einrichtungen, die nun besser ausgestattet sind, um die Gesundheit der Bevölkerung für kommende Generationen zu erhalten. Kindern gute Hygienepraktiken wie das Händewaschen beizubringen, hat auch einen Multiplikatoreffekt, da die Kinder das Gelernte mit ihren Familien und Freunden teilen und so dazu beitragen, das Bewusstsein in ihrem Umfeld zu verbreiten.

 

Ein Mädchen in Kolumbien trinkt am frisch installierten Wasserhahn und muss keine Angst vor Krankheiten haben.

 

Es hält Kinder in der Schule

Stellen Sie sich einen Schulhof vor, auf dem es keinen Wasserhahn gibt, aus dem man nach einem staubigen Fussballspiel in der Mittagspause trinken kann, oder eine Toilettenanlage ohne Wasser zum Händewaschen oder Putzen. Wenn Kinder in der Schule kein Wasser bekommen, sinkt die Anwesenheit, vor allem bei Mädchen, die in der Pubertät sind und für ihre Periode angemessene Toiletten und Wasser benötigen. Auf der anderen Seite kann eine Wasserquelle in der Schule dazu beitragen, dass Kinder und ihre Familien, die sonst weite Strecken zu Fuss zurücklegen müssten, um an Wasser zu kommen, mit ihrer Schule verbunden bleiben.
 
Deshalb helfen unsere Entwicklungsprojekte den Gemeinden, Schulen mit sauberem Wasser zu versorgen, indem sie Wasserpumpen bauen, Bohrungen vornehmen und Wasserhähne und Toiletten installieren. Die Wasserversorgung in Schulen stellt sicher, dass die Schüler und das Personal einfachen Zugang zu Wasser haben, das sie zum Trinken und für viele andere Aktivitäten während des Tages benötigen. 

 

Auch in Mosambik müssen Frauen und Mädchen teilweise kilometerweit zur nächsten Wasserstelle gehen, um Wasser zu holen.

 

Es schafft gleiche Bedingungen für alle

Vielerorts ist das Wasserholen Aufgabe der Frauen. Jeden Tag verbringen Frauen und Mädchen weltweit 200 Millionen Stunden zu Fuss, um Wasser für ihre Familien zu holen. Im ländlichen Afrika legen Frauen jeden Tag durchschnittlich sechs Kilometer zurück und tragen dabei 20 Kilogramm Wasser. Diese täglichen Wege sind nicht nur lang, sie können auch gefährlich sein. Die Frauen und Mädchen sind unterwegs oft der Gefahr von Gewalt und Übergriffen ausgesetzt. Hinzu kommt, dass die Stunden, die die Mädchen mit dem Wasserholen verbringen, Stunden sind, die sie im Klassenzimmer, bei den Hausaufgaben oder einfach als Kinder verpassen. 
 
Wenn Kinderpatenschaften sauberes Wasser für Gemeinden bereitstellen, befreien sie Frauen und Mädchen von der lebenslangen Notwendigkeit, Wasser zu holen. Sauberes Wasser verschafft Frauen und Mädchen mehr Zeit, um zur Schule zu gehen, ein Einkommen zu erzielen und andere Chancen zu nutzen, die sich ihnen bieten. Es trägt dazu bei, dass sie mit den Männern und Buben in ihrem Umfeld gleichziehen können, und schafft Möglichkeiten für Frauen, sich auf sinnvollere Weise in die Gesellschaft einzubringen.

 

Patenkind Zhu und ihr Vater ernten Gemüse für den Eigenbedarf und den Verkauf.

 

Es kommt mehr Essen auf die Teller der Kinder

In vielen Regionen in den Entwicklungsländern fragen sich die Kinder nicht, woher ihr Essen kommt – sie wissen, dass es direkt vor ihrer Haustür in der Erde wächst. Weltweit leben mehr als 1 Milliarde Menschen von der Landwirtschaft, und in einigen Entwicklungsländern macht die Landwirtschaft etwa ein Viertel des Bruttoinlandsprodukts aus. Für Familien, die nicht nur für ihr Einkommen, sondern auch für ihre Ernährung auf die von ihnen angebauten Lebensmittel angewiesen sind, ist Wasser alles. Wenn die Gemeinden nicht genug Wasser für die Bewässerung haben, fallen die Ernten aus und die Kinder und ihre Familien müssen hungern. 
 
Wenn Kinderpatenschaften den Gemeinden einen zuverlässigen Zugang zu Wasser ermöglichen, können die Familien mehr und bessere Feldfrüchte anbauen und gesundes Vieh halten. Das bedeutet nicht nur, dass die Familien ihre Kinder mit nahrhaften Lebensmitteln ernähren können, sondern auch, dass sie über eine verlässlichere Einkommensquelle verfügen, um die Bedürfnisse ihrer Kinder zu befriedigen, z. B. Schuluniformen und -bücher, Medikamente für den Krankheitsfall oder Haushaltsersparnisse für zukünftige Pläne oder Kosten.

 

Felistus Stombua mit ihren beiden Töchtern neben ihrem Feld, das sie mit einer Solarpumpe bewässern kann.

 

Es ermöglicht neue Ansätze

Menschen, die in Armut leben, stehen an der vordersten Front einer sich verändernden Welt, in der Dürren, Überschwemmungen und andere extreme Wetterereignisse immer häufiger auftreten werden. Kinderpatenschaften helfen den Familien, sich anzupassen, Wissen aufzubauen und neue Handlungsweisen zu erlernen, die sowohl die Anfälligkeit der Familien für Klimaschocks verringern als auch ihre natürlichen Ressourcen nachhaltiger verwalten und schützen. 
 
Dazu kann das Erlernen neuer Techniken zur Regenwassersammlung und -einsparung gehören, wie z. B. das Mulchen von Gärten, Mikrobewässerung und das Pflanzen von Bäumen, oder der Anschluss von Familien an neue intelligente Technologien, zu denen sie sonst keinen Zugang hätten. 
 
Felistus ist eine Kleinbäuerin in Kenia, die eine solarbetriebene Wasserpumpe erhalten hat. Dank der Pumpe kann sie ihre Felder nun das ganze Jahr über bewässern, ohne zusätzliche Kosten für Diesel oder Benzin. «Vor dem Projekt war meine Farm völlig kahl», sagt Felistus. «Früher habe ich Bäume gepflanzt, die dann vertrocknet sind, aber jetzt gedeihen sie gut. Ich habe jetzt 40 Mangobäume, 25 Papaya-Bäume und mehrere Bananenstauden.»

 

Patenkind Awubanya Cecilia füllt ihr Wasserbecken am Wasserbrunnen. World Vision hat die Pumpe dazu installiert. 

 

Wasser überdauert Generationen

Wasserlösungen verändern nicht nur das Leben eines Kindes im Moment – sie können eine ganze Gemeinschaft über Generationen hinweg mit sauberem Wasser versorgen. Wenn eine Gemeinschaft über eine zuverlässige Wasserquelle verfügt, eröffnen sich für alle Einwohner neue Möglichkeiten, denn sie verbessern die Gesundheit, die Bildung, die Landwirtschaft, den Zugang zu Lebensmitteln, das Einkommen und vieles mehr. Wasser verändert die Zukunftsperspektiven der Gemeinschaft.
 
Langfristig helfen unsere durch Kinderpatenschaften finanzierten Entwicklungsprojekte den Gemeinden bei der Einrichtung von Bohrlöchern, Handpumpen, solarbetriebenen Pumpen und der Sammlung von Regenwasser. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass die Gemeinden über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen, um ihre Wassersysteme in Betrieb zu halten, indem wir Komitees gründen, die die Wasserstellen warten und verwalten. Und es funktioniert: Laut einer Studie der Universität von North Carolina liefern 8 von 10 der von uns in Ghana gebohrten Brunnen auch nach fast zwei Jahrzehnten noch sauberes Wasser – das sind 33 % mehr als im Branchendurchschnitt. 


  
Ermöglichen Sie Kindern ein gesundes Heranwachsen mit sauberem Wasser. Übernehmen Sie eine Kinderpatenschaft

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