Militärputsch in Mali hat auch Auswirkungen auf den Einsatz von World Vision.
Ich bin gerade dabei, einen Einsatz für die Emergency Communications von World Vision International in der Sahelzone vorzubereiten, als ich im internen Chat Meldungen von Ausschreitungen und Schiessereien aus Mali erhalte.
Mein Kollege und Teamleader Chris Webster ist gerade in Bamako und teilt mit, dass er in Sicherheit ist, aber nicht - wie ursprünglich für heute geplant - aus dem Land ausreisen kann. Die internationalen Flughäfen sind vorerst geschlossen.
Nothilfe vorerst eingestellt
Bis sich die Lage stabilisiert hat oder bis man zumindest weiss, wie man unter der neuen politischen Konstellation weiterarbeiten kann, hat World Vision die Nothilfeaktivitäten zur Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln einstellen müssen.
Wieder wird mir bewusst, wie schnell sich die Verhältnisse in Krisengebieten ändern können und dass die Einsätze zur Linderung der Not auch mit persönlichen Gefahren verbunden sind. Gott sei Dank bin ich bis heute bewahrt geblieben. Aber was wird auf mich zukommen, wenn ich im April in die Krisenregion reisen werde?
Auch wenn es politisch schwierig ist, gilt das Augenmerk unserer Einsätze der notleidenden Bevölkerung. Fast 15 Millionen Menschen in Mail, Niger und anderen Ländern der Sahelzone werden in den nächsten Monaten nichts mehr zu Essen haben. Ihnen muss geholfen werden. Darum bin ich mir sicher, dass auch mein zur Zeit noch in Bamako festsitzender Kollege sich von diesem Auftrag nicht abbringen lässt.