Das UNO Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) berichtete am Montag, dass bereits mehr als 500’000 Menschen aus der Ukraine in die umliegenden Länder geflüchtet sind.
Text: World Vision
An der ukrainisch-rumänischen Grenze haben Mitarbeitende von World Vision am Wochenende damit begonnen, flüchtende Menschen mit Hilfsgütern wie Trinkwasser, Lebensmitteln und Hygieneartikeln zu versorgen. Die seit Jahrzehnten in Osteuropa arbeitende Kinderhilfsorganisation plant darüber hinaus psychologische Ersthilfe für Kinder, die durch den Konflikt traumatisiert wurden. In Moldawien baut World Vision Partnerschaften mit lokalen Organisationen auf, um die Aufnahme geflüchteter Menschen zu koordinieren und zu unterstützen.
«Ich sah hunderte Mütter, die dazu gezwungen waren, allein mit ihren Kindern zu fliehen», berichtete World Vision-Mitarbeiter Alberto Roca vom Grenzübergang Vama Siret, wo sich die Warteschlangen am Samstag zeitweise über 10 Kilometer erstreckten. «Die Kinder wirkten verwirrt, und ich konnte in ihren Augen sehen, wie traurig sie waren. Die Mütter hatten es eilig, mit ihnen in Sicherheit zu kommen.» Roca sprach mit einigen Ankommenden und nahm sofort die Angst der Mütter wahr, ohne ihre Partner für die Kinder sorgen zu müssen. «Sie brauchen emotionale Unterstützung, genauso wie Lebensmittel, eine sichere Unterkunft und Transporthilfen zu Verwandten in Rumänien oder in anderen europäischen Ländern», so Augenzeuge Alberto Roca.
Andrew Morley, Präsident und CEO von World Vision International, hat heute ebenfalls den Grenzübergang Vama Siret besucht und appellierte nach bewegenden Gesprächen mit ankommenden Müttern an die Weltgemeinschaft, das Blutvergiessen in der Ukraine so schnell wie möglich mit diplomatischen Mitteln zu beenden.
World Vision warnt angesichts der aktuellen Lage vor zunehmenden psychischen Belastungen der Kinder und Familien. Für Kinder wachse auch die Gefahr, auf der Flucht von ihren Familien getrennt zu werden. Dazu sagte Eleanor Monbiot, die Regionalleiterin von World Vision für den Nahen Osten und Osteuropa: «Wir sind sehr besorgt um die Sicherheit und Gesundheit der Kinder. Die Situation ändert sich schnell, aber wir sehen in der Ukraine, wie auch in anderen Konflikten auf der ganzen Welt, dass die psychischen Auswirkungen auf die am meisten von Gewalt betroffenen Familien zunehmen. Aus diesem Grund verteilt World Vision nicht nur Hilfspakete, einschliesslich Hygiene- und Kindersets, sondern arbeiten mit unseren Teams in Rumänien an Massnahmen, die schützend und stabilisierend wirken. Aufbauend auf unserem umfangreichen lokalen Fachwissen in Rumänien werden wir auch die Kontinuität der Bildungsmassnahmen für Kinder unterstützen. In Konfliktsituationen auf der ganzen Welt haben wir die Erfahrung gemacht, dass dies dazu beiträgt, ein Gefühl der Normalität wiederherzustellen und bessere Bewältigungsmechanismen in einer Situation zu schaffen, die sich zu einer langwierigen Krise entwickeln könnte. Die Kinder und Familien, die von diesem Konflikt betroffen sind, brauchen dringend Unterstützung, und wir rufen die Menschen auf, zu helfen, indem sie für die Ukraine-Krisenhilfe spenden.»
Um die erwartete ungeheuer grosse Zahl an Geflüchteten mit dem Nötigsten versorgen zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Ich will helfen!