Text: World Vision International
Wooooo – es ist der Tag der Abschlussfeier!
Anfang 2024 trafen wir Immaculée, eine aussergewöhnliche 17-jährige junge Frau, deren Träume ihr genommen wurden, als sie vor der tödlichen Gewalt im Osten der Demokratischen Republik Kongo floh. Lesen Sie ihre Geschichte.
Als sie mit nichts in Goma ankam, begann sie ihr Leben in einem IDP-Lager (Internally Displaced Persons). Sie fand ihren Weg zu einem von World Vision unterstützten «Youth Ready»-Kurs und erhielt die Möglichkeit, einen Kurs zu wählen und eine Ausbildung zu beginnen.
Was hat sie gewählt? Die Mechanik!
Wir haben sie an ihrem Abschlusstag wiedergesehen. Es war ein glorreicher Tag des Feierns und der neuen Hoffnung, zu der Spenderinnen und Spender wie Sie beigetragen haben.
Immaculée hat alle überrascht, als sie sich für Automechanik entschied, und wir haben das Gefühl, dass sie auf ihrem Weg in die Zukunft noch viele Leute überraschen wird.

Immaculée, mit ihren eigenen Worten…
«Ich bin so glücklich.
Wir haben gerade unsere Leistungsnachweise erhalten, und ich habe in Automechanik den 4. von 22 Plätzen belegt.
Vor dem Krieg machte ich eine Ausbildung in Ernährung. Aber als der Krieg kam, flohen wir hierher ins Lager Rusayo, und glücklicherweise fand ich mich in den Händen von World Vision und Coeur Sans Frontière wieder.
Der Krieg hat diesen Traum der Ernährungsberaterin zunichte gemacht, aber Gott sei Dank hat World Vision mir eine gute Alternative geboten.
Als der Krieg begann, mussten meine Eltern alles aufgeben, auch ihre Arbeit.
Ich kann jetzt meinen Eltern und meinen jüngeren Brüdern helfen, indem ich für ihre Ausbildung aufkomme.
Heute bin ich stolz auf die Autofahrerin und Automechanikerin, die ich geworden bin.
Deshalb möchte ich die Mitarbeitenden der humanitären Hilfe bei ihren Einsätzen zur Linderung der Not für Kinder unterstützen.
Mein Traum ist es also, die erste weibliche Fahrerin bei World Vision hier in Goma zu werden.»


Hintergrund
Der jahrzehntelange Konflikt in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) hat Millionen von Familien wie die von Immaculée gezwungen, um ihr Leben zu fliehen. Im Osten der DRC zieht es die meisten Familien nach Goma, einem Handelszentrum, in dem sich viele Siedlungen und Lager für Binnenvertriebene befinden.
Anfang 2025 hat die Rebellengruppe M23 die Stadt Goma eingenommen. Viele Menschen sind ums Leben gekommen, Gebäude und Häuser wurden bei den Kämpfen zerstört, und die Bevölkerung ist in Angst und Schrecken versetzt worden.
Die Lage ist nach wie vor sehr instabil, und die Führer mehrerer afrikanischer Länder versuchen verzweifelt, einen Waffenstillstand auszuhandeln. In solchen Situationen sind Kinder einem noch grösseren Risiko der Ausbeutung und Schädigung ausgesetzt.
Die Rebellengruppe M23 hat alle in den Lagern für Binnenvertriebene lebenden Menschen aufgefordert, ihre Sachen zu packen und in ihre früheren Wohnorte zurückzukehren, obwohl viele von ihnen bombardiert wurden und nicht mehr bewohnbar sind. Sie hatten drei Tage Zeit, um dies zu tun.
Unser Team ist vor Ort, um die Situation zu beurteilen und die betroffenen Menschen zu unterstützen, wobei der Schwerpunkt auf dem Schutz der Kinder liegt, um ihr Überleben zu sichern.
Für Immaculée und ihre Klassenkameraden ist es eine weitere grausame Weggabelung. Auch wenn ihre Geschichten hier nicht enden werden, lässt sich die Verheerung dieser Eskalation von Gewalt und Vertreibung nicht leugnen.
Für Millionen von Kindern, die vor Gewalt fliehen und in Binnenvertriebenen-Siedlungen leben, bedeutet der Zugang zu Bildung und Chancen mehr als nur Unterstützung, er bedeutet Hoffnung.
Ihre Spende trägt dazu bei, Kindern in den gefährlichsten und kompliziertesten Gebieten der Welt praktische Unterstützung und Hoffnung zu geben, damit sie überleben, sich erholen und eine Zukunft aufbauen können.
Eine gute Übersicht des Konflikts und der Hintergründe gibt es auf 20min.ch