Die Anfänge: Ein Impuls, der alles veränderte
1947 begegnete der Gründer Bob Pierce in Korea einem verlassenen Kind – eine Begegnung, die ihn nicht mehr losliess. Drei Jahre später gründete er World Vision. Denn er erkannte, dass Einzelne zwar helfen können, echter und langfristiger Wandel aber nur gemeinsam möglich ist. Ausgehend vom US-Bundesstaat Oregon leistete die junge Organisation zunächst Nothilfe in Ostasien. Aus dieser kleinen Initiative ist heute eine der grössten christlichen Nichtregierungsorganisationen der Welt entstanden.

Mut und Menschlichkeit in schwierigen Zeiten
Über die Jahrzehnte hinweg zeigte sich immer wieder: World Vision handelt auch dann, wenn andere zögern.
1970er-Jahre – Operation Seasweep
1979 weigerten sich viele Länder, vietnamesische Bootsflüchtlinge aufzunehmen. Trotz Warnungen und drohendem Entzug der Schifffahrtslizenz entschied sich die Crew des World Vision-Schiffes das Risiko einzugehen. Es wurde zum ersten internationalen Rettungsschiff, das 93 gestrandete Flüchtlinge mit Nahrung und medizinischer Hilfe versorgte.

1980er-Jahre – Hungersnot in Äthiopien
Während eines verheerenden Bürgerkriegs litt Äthiopien unter einer der schlimmsten Hungerkatastrophen des 20. Jahrhunderts. Nahezu eine Million Menschen starben, Millionen wurden aus ihrer Heimat vertrieben. World Vision gehörte zu den ersten Hilfswerken, die vor Ort Nothilfe leisteten und so unzähligen Kindern und Familien das Überleben ermöglichten.
1990er-Jahre – Waisenkrise und AIDS-Epidemie
Nach dem Sturz des Ceaușescu-Regimes wurde die Welt auf die erschütternden Zustände in rumänischen Waisenheimen aufmerksam. World Vision half dabei die Lebensbedingungen der Kinder zu verbessern.
Fast zeitgleich forderte die AIDS-Krise in Afrika Millionen Waisenkinder. Während viele aus Angst oder Stigmatisierung schwiegen, startete World Vision Programme zur Prävention neuer Infektionen, zur Verbesserung der Pflege und zur öffentlichen Aufklärung.

Neue Herausforderungen im neuen Jahrtausend
2004 – Tsunami im Indischen Ozean
Nach dem verheerenden Seebeben vor Sumatra war World Vision in fünf Ländern im Einsatz. Neben akuter Nothilfe wurden über Jahre hinweg Häuser, Schulen und Gesundheitseinrichtungen wiederaufgebaut – ein entscheidender Beitrag für den Neuanfang tausender Familien.
Seit 2011 – Syrien-Krise
Der Bürgerkrieg in Syrien zwang Millionen Menschen zur Flucht. World Vision unterstützt seither geflüchtete und vertriebene Familien mit medizinischer Versorgung, Wasser, Nahrungsmitteln, Bildung und psychosozialer Hilfe – sowohl in Syrien als auch in den Nachbarländern wie Jordanien, Libanon und Irak.

2024 – Unser Engagement heute
Auch 75 Jahre nach der Gründung bleibt World Vision seinem Auftrag treu. Im Jahr 2024 konnten 35,2 Millionen Menschen, darunter 19 Millionen Kinder, durch 87 weltweite Nothilfeeinsätze in 65 Ländern unterstützt werden. 3,1 Millionen Menschen erhielten Zugang zu sauberem Trinkwasser, darunter viele Schulen und Gesundheitseinrichtungen. Mit Lebensmittelhilfsprogrammen wurden 8,6 Millionen Menschen direkt versorgt, weitere 4,9 Millionen erhielten Bargeld- oder Gutscheinunterstützung, um sich selbst mit dem Nötigsten zu versorgen. Über das Patenschaftsprogramm bekamen 2,3 Millionen Kinder in 49 Ländern die Chance auf eine sichere und gesunde Zukunft.
Blick nach vorn
75 Jahre, die zeigen, was möglich ist, wenn Mitgefühl auf Tatkraft trifft. Auch in Zukunft wollen wir dort sein, wo Kinder in Not sind – und ihnen Schutz, Würde und neue Perspektiven geben. Denn jedes Kind verdient eine Zukunft voller Hoffnung.