Der Monsun ist in Indien, Bangladesch, Myanmar und anderen Ländern Südasiens ein wiederkehrendes Wetterextrem. In diesem Jahr sind die Niederschläge jedoch besonders heftig ausgefallen. Über 10 Millionen Menschen sind von Überschwemmungen infolge wochenlanger Niederschläge betroffen, welche von Zyklon Komen zusätzlich verstärkt wurden.
Über 700 000 Häuser in Westbengalen beschädigt oder zerstört
Alleine im stark betroffenen indischen Bundesstaat Westbengalen gehen die Verantwortlichen vor Ort von mehr als 700 000 beschädigten oder zerstörten Häusern aus. Über 13 000 km2 der Fläche Westbengalens wurden überschwemmt. Zum Vergleich: Der flächenmässig grösste Schweizer-Kanton Graubünden kommt auf 7 100 km2. Gerade für den wichtigen Sektor der Landwirtschaft ist dies eine Katastrophe, zumal auch rund 23 000 Kühe und andere Weidetiere vermisst werden. Unter der prekären Situation leidet auch die Hygiene, weil Toiletten und sanitäre Anlagen nur eingeschränkt zugänglich sind. Die Gefahr von Ansteckungskrankheiten steigt stetig.
Soforthilfe in verschiedenen Bereichen
World Vision führt in den betroffenen Gebieten weiterhin Hilfsmassnahmen durch. Der Fokus liegt in den Gebieten rund um die Stadt Bardhaman. Aktuell läuft die Verteilung von Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Hilfsmaterial an 4 000 Haushalte. World Vision eröffnete vor zwei Tagen ein provisorisches Hilfscamp, in dem 600 Familien, die nicht in ihre überschwemmten Häuser zurückkehren können, Zuflucht finden. Bei den weiteren kurz- und mittelfristigen Massnahmen werden auch temporäre Schulbildung sowie die Verbesserung von Hygiene und sanitären Anlagen im Fokus stehen.
Auch in Myanmar herrscht Notstand
Auch in Indiens Nachbarstaat Myanmar ist die Situation äusserst kritisch. 13 Bundesstaaten und insgesamt über 1 Million Menschen sind von Überschwemmungen betroffen. World Vision unterstützt die Bevölkerung in Zusammenarbeit mit Partnern unter anderem mit über 2,4 Millionen Wasser-Reiningungssets.