Die neue Initiative, die bereits mit 21,5 Millionen US-Dollar unterstützt wird, soll bis 2030 rund 10 Millionen Menschen in Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Peru und Venezuela erreichen.

Während sich die globalen Führungskräfte zur UN-Klimakonferenz COP30 in Belém, im Herzen des Amazonasbeckens, treffen, hat die internationale Hilfsorganisation World Vision einen ehrgeizigen Plan im Umfang von 500 Millionen US-Dollar angekündigt. Die neue Initiative, die bereits mit 21,5 Millionen US-Dollar unterstützt wird, soll bis 2030 rund 10 Millionen Menschen in Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Peru und Venezuela erreichen.

«Wir können die Klimakrise nicht länger als ein rein ökologisches Problem betrachten; sie ist auch eine humanitäre Krise. Familien verlieren ihre Häuser, ihre Lebensgrundlagen, die Kinder eine Zukunft mit Perspektiven – und das sollte für jede Führungsperson auf der COP30 ein Weckruf sein», sagte Joao Diniz, Regionaldirektor von World Vision für Lateinamerika und die Karibik.

Das Amazonasgebiet, Heimat von mehr als 27 Millionen Menschen und grösster Regenwald der Welt, ist ein Spiegelbild gebrochener Versprechen in Bezug auf Klimagerechtigkeit. Fast die Hälfte der Bevölkerung lebt in Armut, über 40 % sind Kinder.

Der Plan von World Vision basiert auf lokaler Führung und evidenzbasierten Ansätzen, die bereits Gemeinschaften in Afrika und Asien verändert haben. Er konzentriert sich auf drei miteinander verbundene Prioritäten:

  • Unterstützung benachteiligter Kinder: Verbesserung des Zugangs zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen, Ernährung, Gesundheit und Bildungsangeboten.
  • Wiederherstellung von Ökosystemen: Renaturierung von 3 Millionen Hektar degradiertem Land und Schutz von 22 Millionen Hektar Regenwald.
  • Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen: Stärkung insbesondere von Frauen, Jugendlichen und indigenen Gemeinschaften, damit sie wirtschaftliche und ökologische Erneuerung durch regenerative Landwirtschaft und klimaresiliente Wertschöpfungsketten vorantreiben können.

Bedeutung des Amazonas im weltweiten Kontext

Der Amazonas Regenwald ist einer der wichtigsten Klimaregulatoren der Erde, da er große Mengen CO₂ speichert und so den Klimawandel verlangsamt. Durch seine enorme Verdunstung beeinflusst er den globalen Wasserkreislauf und sorgt für weitreichende Niederschlagsmuster. Gleichzeitig beherbergt er rund zehn Prozent aller bekannten Tier- und Pflanzenarten und gehört damit zu den artenreichsten Lebensräumen weltweit.

Für etwa 30 Millionen Menschen, darunter viele indigene Gemeinschaften, bildet er zudem die Lebensgrundlage. Die fortschreitende Abholzung gefährdet diese Funktionen und hat weitreichende Folgen für Klima, Biodiversität und Wasserhaushalt der gesamten Erde.

«Wir müssen endlich verstehen, dass alles miteinander verbunden ist.»

«Wir müssen endlich verstehen, dass alles miteinander verbunden ist. Unsere Welt, vor allem aus ökologischer Sicht, lebt in einem wunderbaren und gleichzeitig fragilen Gleichgewicht. Wir zerstören es – und wundern uns dann über die Konsequenzen», mein Daniel Winzenried, CEO von World Vision Schweiz und Liechtenstein.

World Vision hat kürzlich den Hungry Futures Index vorgestellt, einen neuen globalen Massstab, der 84 nationale Klimapläne analysiert, um zu bewerten, wie Länder auf die wachsende Gefahr von Hunger in einer sich erwärmenden Welt reagieren. Die Ergebnisse zeigen eine erhebliche Lücke zwischen formulierten Klimaambitionen und den Bedürfnissen der am stärksten gefährdeten Menschen. Verweise auf Kinderhunger sind selten, und konkrete Verpflichtungen zur Bewältigung der Ernährungsfolgen bleiben begrenzt.

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