„Armut noch nie so hautnah erlebt“

7. November 2005

Wie sehr ein Patenkindbesuch auch das persönliche Leben bereichern kann, bewies der Kurzvortrag von Sabine Dippon. Anlässlich des Info-Abends in Zürich Oerlikon verstand es die Sarnerin, das Publikum durch ihren authentischen Erlebnisbericht aus der Dominikanischen Republik zu fesseln. Auch die aus dem Engadin stammende Blizzzband zog die rund 200 Besucher in ihren Bann.

Dübendorf/Zürich, 7. November, 2005. Am World Vision-Infoabend vom letzten Freitag konnten die rund 200 Anwesenden über einen aktuellen Patenbesuch erfahren. Erst diesen Sommer hatte Sabine Dippon ihr Patenkind Daniel Antonio Vasquez in der Dominikanischen Republik besucht.

Die Sportlehrerin aus Sarnen verstand es auch, mit ihrem packenden Erlebnisbericht die Besucher von Beginn weg zu fesseln. Offen gestand sie, dass sie sich im Wohnquartier ihres Patenkindes nicht sehr wohl gefühlt hatte. Kein Wunder: Denn die so genannte Sabana Perdida gehört zu den Elendsvierteln der Hauptstadt Santo Domingo: „Ich hatte zwar vor sechs Jahren einmal in einem Kinderheim der Dominikanischen Republik gearbeitet. Doch habe ich die Armut noch nie so hautnah erlebt, wie in der Perdida Savanna. “

Beim Treffen mit Daniel sei die Atmosphäre anfänglich etwas angespannt gewesen, da der siebenjährige Knabe sehr schüchtern war. Dennoch erfuhr sie, dass Daniel gerne mit Autos spiele und der Papagei sein Lieblingstier sei. Als Sabine Dippon ihm erzählte, dass sie einen Hund habe, habe der Knabe sie nur ungläubig angeschaut. „Er meinte, dass Hunde doch böse Tiere seien“, erinnert sich die Patin. Sichtbare Freude sei bei Daniel aufgekommen, als sich Sabine Dippon nach dem Abschied nochmals umgedreht hatte. „Da sah ich, wie er mein Geschenk, ein Spielauto, ganz auspackte.“

Die Begegnungen mit Daniel und der Arbeit von World Vision in Santo Domingo war für Sabine Dippon eine grosse Bereicherung. „Ich staune, wie die Organisation mit wenig Mitteln viel herausholt.“ Dabei denkt sie an die Gesundheitsstation für HIV-infizierte Kinder oder der Werkstatt, in der Mütter Nähen und Kochen lernen.

Zum Schluss betonte die Sportlehrerin aus Sarnen, dass durch ihre Patenschaft sogar die entsprechenden Einzahlungsscheine für sie eine besondere Bedeutung erhalten. „Das ist wie bei einem erfreulichen Zeitungsartikel über eine bekannte Person. Der Leser identifiziert sich damit mehr, als wenn er die Person nicht kennen würde“, so Sabine Dippon,

Blizzzband begeisterte

Auf helle Begeisterung stiess der musikalische Beitrag der Engadiner Blizzzband. Frisch von der Leber sangen sich die acht Bandmitglieder zwischen 10 und 20 Jahren in die Herzen des Publikums. Doch die Blizzzband wusste nicht nur musikalisch zu gefallen. Auf die Frage von Moderator Roland Stangl, warum im Namen der Band der Buchstaben Z drei Mal vorkommt, meinte Sängerin Sabrina Ernst keck: „Die christliche Botschaft unserer Musik schlägt eben wie ein starker Blitz ein.“

Eine besondere musikalische Zugabe bot die 13-jährige Sabrina schliesslich zusammen mit ihrer Schwester Svenja (15) und Martina Gemassmer (14). Als Terzett Engiadina stellten sie ihre Jodelkünste unter Beweis. Und dass sie in ihrem musikalischen Genre bereits nationale Beachtung erlangt haben, zeigte der Auftritt vom Terzett Engiadina bei der SF1-Unterhaltungssendung Hopp de Bäse vom 29. Oktober, 2005.

Kontakt: Reto Baliarda

Öffentlichkeitsarbeit World Vision Schweiz

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