Alles deutet darauf hin, dass die Länder in der Sahelzone als nächstes betroffen sein werden. Ausbleibende Regenfälle und eine ertragsarme Ernte haben dazu geführt, das die Nahrungsmittel knapp werden. Betroffen sind die Länder Niger, Mali, Tschad und Mauretanien. Vielerorts sollen die Lebensmittelvorräte nur noch für einen Monat. reichen. Schon im Frühjahr sollen allein in Niger sechs Millionen Menschen zu wenig zu essen haben.
Interessiert das überhaupt jemanden?
Werden die vorsichtigen Warnungen der Hilfsorganisationen dieses Mal rechtzeitiger gehört? Irgendwie kommt es mir vor wie ein Déjà-vu: Im März 2011 war ich zu Dreharbeiten unterwegs in Somalia. Dürre beherrschte die Szenerie. Menschen hatten Durst und Viehherden verendeten, weil kein Wasser mehr da war. Aber es dauerte noch Monate, bis die Weltöffentlichkeit nicht mehr wegschaute. Erst als die traurigen Bilder von unterernährten Kindern und überfüllten Auffanglagern aus dem Flüchtlingslager Dadab im Norden Kenias um die Welt gingen, lief die so dringend benötigte internationale Hilfe an.
Ich frage mich, wie lange es wohl dieses Mal dauern wird, bis die Weltöffentlichkeit in der Sahelzone aktiv wird? Müssen erst wieder Kinder elendig vor Hunger sterben, bis man die Krise wahrnimmt? Meine afrikanischen World Vision Kollegen haben bereits jetzt damit begonnen, Nahrungsmittel zu verteilen, die Wasserversorgung sicherzustellen und präventiv gegen die drohende Katastrophe zu wirken. Möge es ihnen gelingen.