Esther durfte mit 12 Jahren erstmals zur Schule. Doch es haperte mit dem Lesenlernen. Dies änderte sich, als sie ein Lesecamp besuchte.


Tschad: Mädchen und Schulkameradinnen und -kameraden im Schulzimmer.

Die 14-jährige Esther darf endlich zur Schule gehen. Dass sie viel älter als ihre Klassenkameraden ist, stört sie nicht.

 

Text: Esther, Patenkind

«Mein Name ist Esther, ich bin 14 Jahre alt und besuche die zweite Klasse  in Béti. Mit 12 Jahren konnte ich erstmals zur Schule gehen. Nach Schulschluss hatte ich zu Hause niemanden, der mir beim Lesen half. Ausserdem war ich zu sehr mit der Hausarbeit beschäftigt und hatte gar keine Zeit zu lesen. 

Lesenlernen dank Lesecamp

Eines Tages erklärte ich mich bereit, einen meiner Klassenkameraden ins Lesecamp zu begleiten. Ich mochte die Spiele und die Methode der Betreuerin, den Kindern die Buchstaben beizubringen. Daher nahm ich weiterhin daran teil. Zunächst ging ich nur einmal in der Woche, sonst arbeitete ich zu Hause. Eines Tages wurde meine Mutter von meinem Onkel zu einer Elternschulung eingeladen. Sie erfuhr von den Vorteilen des Lesecamps und erlaubte mir, regelmässig ins Camp zu gehen. Jetzt bin ich 15 Jahre alt und wurde dank des Lesecamps in die dritte Klasse aufgenommen. Ich bin in der Lage zu lesen und die Fragen der Lehrer zu beantworten. Ich gehe jeden Tag gerne in die Schule und helfe meinen Mitschülerinnen und Mitschülern beim Lesen. Das macht mich mutiger und ich habe keine Angst, Fragen zu stellen. Ich werde weiterhin am Lesecamp teilnehmen und lade auch Mädchen, die nicht angemeldet sind, ein, mich zu begleiten.»

Tschad: Mädchen steht an der Wandtafel und zeigt auf einen Text.

Früher undenkbar: Esther steht stolz vor der Klasse und liest einen Text vor.  

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