Die humanitäre Lage im Sudan spitzt sich dramatisch zu. Seit dem 26. Oktober 2025 sind fast 82’000 Menschen aus El Fasher und den umliegenden Gebieten geflohen. Die anhaltenden Kämpfe führen zu einem neuen Zustrom in den Osten und Süden Darfurs und verschärfen die ohnehin kritische Situation. Insgesamt sind inzwischen 14 Millionen Menschen im Sudan auf der Flucht.
Besonders betroffen sind Kinder: Mehr als 5’000 Kinder sind in Ost- und Süddarfur angekommen – rund 200 Kilometer von El Fasher entfernt. Viele von ihnen leiden an akuter Unterernährung und sind dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen.
„Was wir erleben, ist eine menschliche Tragödie“, sagt Inos Mugabe, Einsatzleiter von World Vision Sudan. „Diese Kinder und ihre Familien haben der Belagerung entkommen, aber sie sind völlig entkräftet, unterernährt und traumatisiert. Ohne sofortige, grossflächige Hilfe werden viele von ihnen nicht überleben. Die Welt muss das Ausmass dieser Katastrophe begreifen – und jetzt handeln.“
Kinder in Lebensgefahr
Teams von World Vision haben bereits über 7’000 Geflüchtete registriert – die meisten davon Kinder. Viele kamen nach tagelangen Fussmärschen völlig entkräftet in Darfur an, oft ohne Zugang zu Nahrung, sauberem Wasser oder medizinischer Versorgung.
World Vision leistet sofortige Nothilfe: sauberes Trinkwasser, Eimer, Plastikplanen für provisorische Unterkünfte sowie psychosoziale Unterstützung, um Kindern nach schweren Erlebnissen etwas Stabilität zu geben. Doch die vorhandenen Ressourcen reichen bei weitem nicht aus.
„Mehr als 5’000 Kinder sind hier angekommen – ohne Zuhause, ohne Schutz, ohne das Nötigste zum Leben“, berichtet Bahareldin El Haj, Kinderschutzkoordinator von World Vision Sudan. „Viele sind unbegleitet oder von ihren Familien getrennt. Sie haben Gewalt und Tod miterlebt. Unsere Kinderschutzprogramme sind völlig überfordert – der Bedarf ist überwältigend.“
World Vision fordert rasches Handeln
World Vision ruft die internationale Gemeinschaft auf, sofort auf die humanitäre Katastrophe zu reagieren:
- Finanzierungslücken müssen dringend geschlossen werden.
- Ungehinderter Zugang für humanitäre Organisationen ist lebenswichtig.
- Kinder benötigen sofort therapeutische Nahrung, Notrationen, sauberes Wasser und psychologische Unterstützung.
„Jede Stunde Verzögerung kostet Kinderleben“, warnt Mugabe. „Wir dürfen nicht warten, bis es zu spät ist.“
Spendenmöglichkeit
Hilfe für Sudan – World Vision
Ansprechperson für Medienschaffende
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World Vision Schweiz und Liechtenstein ist Teil einer der weltweit grössten Kinderhilfsorganisationen. Seit über 75 Jahren setzen wir uns – gemeinsam mit lokalen Gemeinschaften – dafür ein, dass die am stärksten benachteiligten Kinder Schutz, Perspektiven und faire Chancen erhalten. Unsere Arbeit ist inspiriert von christlichen Werten wie Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Mitgefühl.