450 000 Menschen auf der Flucht: Impfungen und Medikamente benötigen die Flüchtlinge in Pakistan derzeit am dringendsten.
In der gebirgigen Region Nord-Waziristan vermuten die pakistanischen Streitkräfte zahlreiche Kämpfer der radikal-islamischen Taliban sowie andere Verbündete der Al-Kaida. Nach zweiwöchigen Luftangriffen hat die Armee in den vergangenen Tagen mit einer Bodenoffensive begonnen, woraufhin über 450 000 Menschen ihre Häuser fluchtartig verlassen mussten. Dazu hatte die Armee die Einwohner der Region aufgerufen. Wer sich nun noch dort aufhält, gilt grundsätzlich als Feind.
Impfschutz dringend notwendig
Wie World Vision Pakistan berichtet, befinden sich unter den Flüchtlingen mehrheitlich Frauen (32 %) und Kinder (42 %). Unbedingt erforderlich sind derzeit Impfungen und Medikamente. Doch auch andere Massnahmen sind dringend notwendig: In dem ohnehin mit ständiger Nahrungsunsicherheit kämpfenden Land, dessen Einwohner zum grössten Teil unterhalb der Armutsgrenze leben, stellt das Verlassen ihrer Heimat die Vertriebenen nun vor noch bedrohlichere Lebensbedingungen. Dennoch zeigt sich die pakistanische Regierung bislang nicht geneigt, die Flüchtlingsströme als Problem anzuerkennen, und noch am vergangenen Mittwoch verbot sie allen ausländischen Organisationen, darunter auch den UN, Hilfe zu leisten.
World Vision bietet Hilfe für 36 000 Flüchtlinge
Neben der medizinischen Versorgung werden in den nur unzureichend ausgestatteten und überfüllten Lagern Decken, Planen, Werkzeuge, Kochutensilien, Kleidung und Hygienesets benötigt. Auch wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, Frauen und Kindern in speziell einzurichtenden Schutzzonen erhöhte Sicherheit vor Übergriffen zu bieten. World Vision ist bereits seit 10 Jahren in Pakistan aktiv. Das Kinderhilfswerk unterstützt aktuell 36 000 Flüchtlinge in der Region Bannu mit Hilfsmassnahmen.