…nicht mehr in die Küche dürfen: In Huaraz säubert eine neue Kläranlage jetzt das Wasser des Dorfes.


 

…nicht mehr in die Küche dürfen. In Huaraz säubert eine neue Kläranlage jetzt das Wasser des Dorfes und auch ein paar Dörfer weiter, dreht sich alles ums Thema Hygiene.

Wenn das Wetter mitspielt, hat man in Huaraz freien Blick auf den Huascarán – das fühlt sich für mich gerade so heimatlich an, als würde ich Eiger Mönch und Jungfrau erblicken. Weit unterhalb des 6‘786 Meter hohen schneebedeckten Huascarán besuche ich eine Kläranlage. Nach längerem Seilziehen mit allen involvierten Behörden konnte die Anlage unter tatkräftiger Eigenleistung der Dorfbewohner in Betrieb genommen werden. Sie verarbeitet nunmehr das Tagesgeschäft von 250 Familien und setzt, als bisher einzige ihrer Art im Huaylas Tal, Massstäbe für die Region.

Weiter mit der Notdurft
Ein paar Dörfer oberhalb, immer noch im Patenschaftsprojekt Mancos, geht es weiter mit der Notdurft. 55 Familien konnten sich ein Badezimmer bauen. Erstaunt über den hohen Standard ertappe ich mich selbst dabei, dass ich Armut mit ärmlichem Hausen gleichsetze. Mir war früher unser Plumpsklo – trotz herzlichem Gucklock – auch nie geheuer. Hier werden nicht nur Massstäbe gesetzt, sondern auch Anreize geschafft, das Hygieneverhalten nachhaltig zu verändern.

Meerschweinchen raus aus der Küche
Dass ein WC alleine noch keine Veränderung bringt, beweist die Gesundheitspromotorin Eulalia aus dem Patenschaftsprojekt Querococha. Sie begleitet momentan 28 Haushalte in ihrer Gemeinde hin zur „vivienda saludable“, einem gesunden Haushalten. Grob heisst das nebst anderem Meerschweinchen aus der Küche verbannen, einen Kochherd mit Rauchabzug einbauen und den Wasserzugang möglichst nahe in die Küche verlegen. Bezweckt wird eine Verbesserung des Hygieneverhaltens und schlussendlich eine Verhaltensänderung.