der Aufschrei war gross – Pferdefleisch in der Lasagne. Warum eigentlich? Ist das eine Tier mehr wert als das andere?
Manche Tiere streicheln wir und manche werden von uns ohne grosses Nachdenken wie Waren produziert und verspeist. Warum uns dabei meist keine Gewissensbisse befallen; im Karnismus liegt die Erklärung.
Der Aufschrei war gross, als Pferdefleisch in Fertigprodukten entdeckt wurde – obwohl gesundheitlich völlig unbedenklich. Einerseits ging es um falsche Deklarationen und natürlich um ungerechtfertigte Gewinne der Produzenten. Andererseits jedoch auch um unsere Einstellung zu Tieren: Karnismus* heisst das Forschungsgebiet in der Psychologie, das genau diese untersucht. Die einen Tiere streicheln wir, behandeln sie wie Familienmitglieder, andere lassen wir unter unwürdigsten Bedingen wie Produkte herstellen, damit sie am Ende – ohne grosses Nachdenken – unser Gourmet-Menü vervollkommnen.
Dass es die ganze Sache nicht nur unter ethischen Gesichtspunkten zu betrachten gilt, haben auch wir mit unserer Kampagne It’s my parthttp://www.its-my-part.ch/ 2011 thematisiert, die auf die globalen Auswirkungen eines hohen Fleischkonsums hingewiesen hat. Zur Vertiefung und Aktualisierung der Thematik empfehle ich die kürzlich ausgestrahlten Sendungen von SRF und ARD.
Zeit also, wieder über unseren Fleischkonsum nachzudenken. Und vielleicht etwas an unserem Verhalten zu verändern?
*Mein Buchtipp: Why We Love Dogs, Eat Pigs, and Wear Cows. An Introduction to Carnism von Melanie Joy PhD / Conari Press 2010