Dank Hilfsaktionen hat sich die Situation im Sahel leicht verbessert. Doch die Krise ist nicht vorbei.


Zirka 100 000 Menschen sind von den Überflutungen betroffen.


Die gute Nachricht vorab. Dank zahlreicher Hilfsmassnahmen hat sich die Situation der Menschen im Sahel leicht verbessert. Nach den Erfahrungen am Horn von Afrika haben Behörden und Hilfsorganisationen in Westafrika bereits frühzeitig Massnahmen ergriffen, um die Hungersituation zu entschärfen. Mit Erfolg, auch wenn die Krise nach wie vor nicht abgewendet ist. Von einer Entspannung der Lage kann nicht gesprochen werden, noch immer sind rund 18 Millionen Menschen durch die Lebensmittelknappheit bedroht.

Vor allem im Niger verschlimmert starker Regen die Lage
Nach monatelanger Trockenheit haben dort starke Regenfälle weite Teile des Landes überflutet, da die ausgedörrten Böden die Wassermassen nicht aufnehmen können. In manchen Regionen sind bis 120 Millimeter Regen binnen kürzester Zeit gefallen. Was zuvor durch Hitze und Dürre bedingt wurde, verschlimmert nun der Regen. Für 6.4 Millionen Menschen bleiben Lebensmittel und aktuell vor allem Trinkwasser knapp. Dazu kommt die Gefahr von Krankheiten, die sich im Überschwemmungsgebiet ausbreiten können.

Auf der anderen Seite zeigen im Niger Hilfsmassnahmen bereits erste Erfolge. Zum Beispiel sind rund 60 000 Männer und Frauen in Cash-for-Work- oder Food-for-Work-Projekten beschäftigt. Mit dem so gesicherten Einkommen können sich bedürftige Familien weiterhin Nahrungsmittel kaufen. Auch im landwirtschaftlichen Sektor hat sich einiges getan. Beispielsweise haben dort 7‘000 Haushalte Gemüse- und Moringabaumsetzlinge erhalten, die den eigenen Nahrungsbedarf sichern oder verkauft werden können.

Hilfsmassnahmen in der gesamten Sahelzone
Doch nicht nur im Niger sind zahlreiche Hilfsmassnahmen angelaufen. In Mali werden aktuell mehr als 70 000 akut unterernährte Kinder mit Ergänzungsnahrung versorgt. In Mauretanien sind in fünf Distrikten 16 Gesundheitszentren eröffnet worden, wo Mangelernährte medizinisch versorgen werden. Und in Senegal hat man u.a. Saatgut, Setzlinge und Düngemittel abgegeben und so die Ernährungssituation verbessert.

In enger Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm und in Koordination mit anderen Hilfsorganisationen stehen die World Vision Helfer im Dauereinsatz. Aktuell werden allein von World Vision eine Million Menschen in der Sahelzone unterstützt.