Am Mittwoch, 30. April 2014 wird im jordanischen Asrak ein neues Camp für syrische Flüchtlinge eröffnet. Es wurde für bis zu 130 000 Menschen konzipiert.


Wasserspeicher, Waschanlagen und Toiletten gehören zur Infrastruktur eines Flüchtlingscamps

Wassertanks im neuen Flüchtlingscamp Asrak: World Vision stellt Sanitär- und Wasserversorgung für 30 000 syrische Flüchtlinge sicher.


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Flüchtlingscamp: ein Platz zum Spielen

Da der Flüchtlingsstrom von Syrien nach Jordanien kein Ende nimmt, hat die UNO gemeinsam mit Hilfsorganisationen wie World Vision in Asrak, 100 km östlich der Hauptstadt Amman, ein neues Flüchtlingscamp aufgebaut. Dieses ist grossflächig angelegt  und in «Dörfer» für jeweils bis zu 15 000 Menschen aufgeteilt. Jedes Dorf verfügt über ein Gemeinschaftszentrum und Spielplätze, zwei Dörfer teilen sich eine Schule. Zwei Tage vor der offiziellen Eröffnung waren bereits mehr als 30 syrische Familien im Camp eingetroffen.

2,5 Millionen Syrer mussten aus ihrem Land flüchten
Die Eröffnung von Asrak ist ein weiterer ernüchternder Meilenstein in der Syrien-Krise. «Es ist erschütternd, dass auch drei Jahre nach dem Ausbruch des Konflikts Kinder und ihre Familien über die Grenzen fliehen müssen», sagt Conny Lenneberg, Regionalleiterin von World Vision im Nahen Osten. «Dass wir ein weiteres Camp eröffnen müssen, ist ein trauriges, aber notwendiges Kapitel dieses Kriegs.» Eine politische Lösung des Konflikts sei dringend erforderlich. Allein in Jordanien suchen täglich rund 600 syrische Flüchtlinge Zuflucht.

Wasserversorgung und sanitäre Anlagen für über 30 000 Personen
World Vision gehört zu den UN-Partnerorganisationen, die am Aufbau des Camps in der wüstenähnlichen Region, beteiligt waren. Für über 30 000 Personen hat World Vision bereits Wasserspeicher, Waschanlagen und Toiletten gebaut. Das Kinderhilfswerk ist für die gesamte Wartung der Sanitäranlagen und Wassersysteme verantwortlich und versorgt die Menschen im Flüchtlingscamp täglich mit Wasser, das mit Trucks dorthin gebracht werden muss. Das Camp befindet sich in der trockensten Region Jordaniens.

Nachhilfeunterricht für syrische Kinder im Libanon
Auch im Libanon setzt sich World Vision für die syrischen Flüchtlinge ein. Im Bekaa-Tal führt World Vision Schweiz gemeinsam mit dem UN-Kinderhilfswerk Unicef ein Bildungsprojekt durch. Syrische Kinder, die in der Schule im Libanon nicht mithalten können oder keinen Schulplatz in den überfüllten Institutionen erhalten haben, werden durch gezielten Nachhilfeunterricht unterstützt. Ausserdem klären World Vision Mitarbeitende die Kinder über persönliche Hygiene auf und bieten ihnen psychologische Betreuung an, um die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten.

Debitkarten – innovative Lebensmittelverteilung
Zudem verteilt World Vision im Bekaa-Tal Debitkarten an die notleidende syrische Bevölkerung. Die elektronischen Gutscheinkarten werden in Kooperation mit dem World Food Programme (WFP) und Mastercard monatlich aufgeladen, so dass die Flüchtlinge damit in verschiedenen Lebensmittelgeschäften aus einem limitierten Sortiment einkaufen können. World Vision überprüft und kontrolliert die Lebensmittelläden regelmässig und stellt sicher, dass mit dieser innovativen Methode kein Missbrauch betrieben wird.