Eine Viertelmillion sind von den Unwettern in Peru betroffen. Über 100‘000 davon wurde das Zuhause regelrecht weggefegt. World Vision leistet in 5 Regionen Soforthilfe.


 

Seit Wochen wird Peru von sintflutartigen Regenfällen heimgesucht. Das lokale Wetterphänomen nennt sich «Küsten-El-Niño» (nicht zu verwechseln mit dem typischen, pazifikweiten El Niño) und ist ein Effekt des viel zu warmen Meerwassers. Dieses ist nämlich rund 5 Grad wärmer als normalerweise um diese Jahreszeit. An manchen Stellen wurden sogar über 10 zusätzliche Grad gemessen. Das warme Nass löste eine ganze Kettenreaktion aus: Wegen dessen starker Verdunstung kam es zu heftigen Niederschlägen in den Anden. Diese wiederum liessen die Flüsse anschwellen, was letztendlich zu riesigen Überschwemmungen und zahlreichen Erdrutschen führte.

Bereits im Januar wappnete man sich im ganzen Land gegen die bevorstehende Katastrophe, die sich Mitte März schliesslich dramatisch zuspitzte. Ganze Dörfer sind mittlerweile komplett überschwemmt und von der Aussenwelt isoliert. Die Regierung hat zwar Ressourcen für die Not- und Katastrophenhilfe gesprochen und koordiniert diese. Doch die Bedürfnisse sind riesig: Ende März über 14‘300 Häuser und 40 Schulen zerstört. 1‘600 Kilometer Land- und 3‘200 Kilometer geteerte Strasse sind kaputt und 12‘400 Hektaren Ackerland verloren gegangen. Unter der Viertelmillion Betroffene sind seit anfangs Jahr auch mindestens 90 Todesopfer zu beklagen.

World Vision engagiert sich seit Januar mit vorbeugenden Massnahmen und Soforthilfe in 5 Regionen. Dort hat das Kinderhilfswerk 17 Kinderschutzzonen aufgebaut und verteilt Nahrungsmittel, Hygiene-Kits, Kleidung und Blachen an die betroffene Bevölkerung. Ein Fokus liegt auch auf der Stärkung sogenannter Kinderschutz-Roundtables.

World Vision Schweiz ist in Mancos und Querococha mit langfristigen Entwicklungsprojekten tätig. Bis heute haben wir keine Informationen, dass Patenkinder von World Vision Schweiz zu Schaden gekommen sein sollen. Wir sind bemüht, weitere Abklärungen auch aus den momentan nur sehr mühsam zugänglichen Berggebieten zu erhalten, die wegen Stromausfällen telefonisch nicht erreichbar sind.