In Genf treffe ich eine echte Prinzessin, die mich mehr als einmal überrascht.


In Genf treffe ich eine echte Prinzessin, die mich mehr als einmal überrascht.

Ein Mensch ist ein Mensch, egal welche Hautfarbe er hat, welchen Beruf er ausübt oder welche gesellschaftliche Rolle er innehat. In meiner langjährigen Tätigkeit als Journalist bin ich bereits unzähligen Menschen gegenübergestanden, die als so genannte „Promis“ oder sonstige „VIP’s“ gelten.

Anlässlich der Weltgesundheitskonferenz in Genf stand ich wieder einmal vor der Frage: „Wie begrüsst man eigentlich eine königliche Hoheit, wenn man sich mit ihr für ein kurzes Interview verabredet hat?“ Noch bevor ich eine passende Antwort parat hatte, kam mir Nahe des UN-Gebäudes auch schon eine adrett westlich gekleidete Dame mittleren Alters entgegen, die mir die Hand entgegen streckte und sagte: „Hi, my Name is Sarah Zeid, Princess of Jordan. And you?“

Eine Prinzessin gegen Müttersterblichkeit
Verflogen sind die Vorstellungen von einer verschleierten arabisch-wirkenden Frau, die umzingelt von Sicherheitsleuten, zum Interviewtermin kommt. Die Prinzessin ist locker drauf und hat eine klare Botschaft: Sie ist in erster Linie Mutter. Ihre Erfahrung: Bei der Geburt ihres dritten Kindes hatte sie lebensbedrohliche Komplikationen, die sie nur dank ärztlicher Hilfe überwinden konnte.

Dieses einschneidende Erlebnis hat sie motiviert, sich für eine verbesserte Situation von werdenden Müttern in benachteiligten Ländern einzusetzen. Als Botschafterin der WHO engagiert sie sich seither im Kampf gegen Müttersterblichkeit. Trotz gesunkener Zahlen stirbt noch immer alle zwei Minuten eine Frau während der Schwangerschaft oder nach der Entbindung. Nach UNO-Angaben sind das jährlich noch immer über 270‘000 Frauen.

Beeindruckend und ganz natürlich
Während ihres bisherigen Einsatzes im Namen von Müttern hat Prinzessin Sarah Zeid so auch in Projekten von World Vision zu tun gehabt. Sie empfindet das Engagement für Mütter und Kinder als sehr lobenswert. Angesprochen auf den Konflikt in Syrien meint sie diplomatisch, dass man trotz kriegspolitischer Kontroversen das Schicksal der notleidenden Bevölkerung nicht aus den Augen verlieren darf. Darauf will sie sich konzentrieren.

Es war eine beeindruckende, ganz natürliche Begegnung mit einer königlichen Hoheit, die ihre Position dafür einsetzt auf Missstände aufmerksam zu machen.