Die Lage im Gazastreifen bleibt prekär. World Vision leistet weiterhin Hilfe beim Wiederaufbau und kritisiert Regierungen, die ihre Geldversprechungen nicht einhalten.


Kinderschutzzone von World Vision in Gaza

In Kinderschutzzonen von World Vision können Kinder aus Gaza spielen und lernen und werden psychologisch betreut.

Über acht Monate sind vergangen seit der 50-Tage-Krieg zwischen Palästinensern und Israel Tod und Verwüstung in den Nahen Osten brachte. Die Spuren des Konflikts sind gerade im Gazastreifen noch überall sichtbar. Rund 100 000 Menschen sind immer noch obdachlos und der Wiederaufbau kommt nur sehr schleppend voran: Kein einziges privates Wohnhaus ist bisher wieder aufgebaut worden.

Im Oktober wurden an einer Geber-Konferenz in Kairo Hilfsgelder und Wiederaufbauhilfe in Milliardenhöhe versprochen. Doch 6 Monate später bleibt nur Ernüchterung. «Viele Regierungen haben ihre Zahlungen nicht gesprochen», sagt Naila Abu Samra, Mediensprecherin von World Vision Jerusalem West Bank und Gaza. Deshalb appellieren nun 50 Hilfswerke gemeinsam an jene Regierungen. «Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Zehntausende Kinder können immer noch nicht nach Hause zurück und stehen vor einer ungewissen Zukunft!»

Nothilfe für 90 000 Personen
World Vision konnte seit Beginn der Waffenruhe im August rund 90 000 Personen mit Nothilfe versorgen. Unter anderem wurden 9 000 Essenspakete und 6 000 Hygiene-Kits verteilt. 10 000 Kinder wurden in 40 Kinderschutzzonen psychologisch betreut und weitere 13 000 Haushalte mit psychologischer Erster Hilfe unterstützt. Um den harten Winter zu überstehen, erhielten fast 2 500 Familien Decken und weitere 2 900 Familien Winterkleider.

World Vision Schweiz konnte im letzten Herbst Spenden von insgesamt 135 000 Franken generieren. Der Grossteil des Geldes wurde verwendet, um Ackerland wieder nutzbar zu machen. Zudem wurden im Krieg beschädigte Gewächshäuser und Bewässerungsanlagen repariert.