In der Gemeinde Cebadilla gibt es gerade einmal zwei Wasserstellen für 165 Familien. Das soll sich ändern und zwar schon bald.
Vieles dauert allenthalben etwas länger hier in Nicaragua. Als mir heute Nachmittag Norma Lidia Cruz, Lehrerin und Vorsteherin des Dorfkomitees in Cebadilla sichtlich berührt für die Unterstützung dankt, bitte ich sie dies doch gerade in meine Kamera an jene Patinnen und Paten zu richten, die das verdienen.
Seit fünf Tagen auf dem Trockenen
In der Gemeinde Cebadilla gibt es wohl zwei öffentliche Wasserversorgungsstellen, wo die Leute jedoch schon ab ein Uhr in der Früh mit ihren Wasserbehältern Schlange stehen. Obgleich sie dort für drei Cordobas ein Fass füllen können, kommt es vor, dass sie wie jetzt, seit fünf Tagen auf dem Trockenen sitzen. Dann muss das Wasser von wo anders hergekarrt werden, für gut 40 Cordobas.
Bald soll aber die Durststrecke ein Ende haben
Seit gut zwei Jahren sind wir daran eine Lösung für die schlussendlich gut 310 Familien aus zwei Gemeinden zu suchen. Und Gott sei Dank sind wir nicht vor einem Rohr- sondern dem Durchbruch. Die Gemeindebewohner verlegten in mühseliger Knochenarbeit hunderte Meter Rohr. Bald kann somit aus 320 M.ü.M Trinkwasser in einen 75‘000 Liter Tank auf 470 M.ü.M gepumpte werden von wo aus das Nass per Gravitation über 2‘000 Personen erreichen wird.
Nach langem hin und her konnte ein Abkommen mit der staatlichen Wasserversorgungsbehörde ENACAL unterzeichnet werden. Diese kümmert sich nach Installation der Anlagen um deren Unterhalt. Noch stehen die bei jedem Anschluss installierten Wasserzähler auf null. Nach 48 Jahren werden die Familien in Cebadilla und Benjamin Zeledón bald wissen, was es heisst zu Hause den Wasserhahn aufzudrehen. Und ich wusste es heute auch wieder einmal zu schätzen.