Kosmetikprodukte lassen Sie vielleicht strahlen und glänzen, aber hinter dem Glitzer von Schönheits- und Kosmetikprodukten verbirgt sich ein hässliches Geheimnis: Kinderarbeit
Kinder, die in der Schönheitsindustrie arbeiten, zahlen den höchsten Preis für unsere Schönheit: Sie bleiben in der Schule zurück oder brechen sie ganz ab und verlieren ihre Zukunftsperspektiven … Schnitte, Prellungen, Kratzer, andere Verletzungen und Krankheiten … lange Arbeitszeiten in der Hitze, im Regen, unter Tage, im Dunkeln … für einen Hungerlohn … manchmal mit dem Leben bezahlt.
 
Sechs Inhaltsstoffe weisen ein hohes Risiko für Kinderarbeit auf:
 
  • Palmöl
  • Kakao
  • Vanille
  • Sheabutter
  • Glimmer (Mica)
  • Kupfer
 
Für den Kosmetiksektor wird ein Wachstum von 532 Milliarden Dollar im Jahr 2018 auf 716 Milliarden Dollar im Jahr 2025 prognostiziert. Dieses Wachstum darf nicht auf Kosten von Bildung, Gesundheit oder Kinderleben gehen.

Palmöl

Kinder im Alter von nur 5 Jahren arbeiten als Pflücker und Träger von Palmfrüchten – eine harte Arbeit, selbst für Erwachsene. Palmöl ist das meistverwendete Pflanzenöl der Welt. Es wird nicht nur in Nahrungsmitteln, sondern auch in Kosmetika verwendet. Der sprunghafte Anstieg der weltweiten Nachfrage hat dazu geführt, dass immer mehr Arbeitskräfte eingesetzt werden, darunter auch Kinder. Auf den Zutatenlisten von Kosmetikprodukten finden sich übrigens 200 verschiedene Bezeichnungen für Palmöl, z.B. Palmitate, Sodium Laureth oder Stearic Acid.

Kakao

Hinter dem süssen Geschmack von Kakao verbirgt sich eine bittere Geschichte: Kinderarbeit. Kakao wird meist von Kleinbauern angebaut und birgt ein hohes Risiko für Kinderarbeit. Einige von ihnen werden während der zweimal im Jahr stattfindenden Erntesaison aus der Schule geholt. Sie helfen auch beim Versprühen von Pestiziden und gehen dabei ein hohes Risiko ein, giftige Chemikalien einzuatmen. Sie benutzen scharfe Macheten, um das Land zu roden, und arbeiten über lange Zeiträume bei Temperaturen von bis zu 35 Grad Celsius.

Vanille

Diebstahl ist ein grosses Problem für die Vanillebauern. Die Bauern sind gezwungen, ihre Vanillepflanzen rund um die Uhr zu bewachen, oft mit Hilfe ihrer Kinder. In Ländern wie Madagaskar machen Kinder zwischen 12 und 17 Jahren fast ein Drittel aller Vanillebauern aus. Neben der Bewachung der Vanillepflanzungen müssen sie schwere Lasten tragen und sind Düngemitteln und anderen giftigen Chemikalien ausgesetzt.

Shea

Die Frauen und Mädchen arbeiten extrem lange, tragen schwere Lasten und leiden häufig unter Rücken- und Nackenschmerzen, die durch die intensive körperliche Arbeit bei der Verarbeitung der Shea-Kerne zu Butter verursacht werden. Shea-Sammlerinnen berichten, dass Schlangen, Skorpione und Bienen ein grosses Problem darstellen, da sie keine Handschuhe oder Stiefel haben und mit blossen Händen und Füssen im Gebüsch nach Shea-Kernen suchen.

Glimmer (Mica)

Das Funkeln, Schimmern und Glitzern Ihres Make-ups kommt von Glimmer, einem Inhaltsstoff, der ein hohes Risiko für Kinderarbeit birgt. In einem Bericht wurde Glimmer in 100 % der untersuchten Rouges und Bronzer, 60 % der Grundierungen und Lippenstifte und 40 % der Wimperntusche gefunden. In zwei Regionen Indiens, Jharkhand und Bihar, werden 25 % der weltweiten Glimmerproduktion abgebaut. Die Gewinnung dieses Schönheitsstaubs ist sehr gefährlich: Kinder riskieren schwere Verletzungen, Lungenerkrankungen durch das Einatmen von Quarz- oder Silikatstaub und Hitzschläge, um nur einige Beispiele zu nennen.

Kupfer

Kupferderivate finden sich in Hightech-Seren und Hautpflegeprodukten. Aber wussten Sie, dass Kupfer ein hohes Risiko für Kinderarbeit birgt? Schätzungen zufolge sind 4 von 10 Kupferbergleuten in der Demokratischen Republik Kongo Kinder. Sie müssen bis zu 12 Stunden arbeiten und verdienen als Wäscher oder Sortierer nur 2 Dollar am Tag.

Titelseite des World Vision-Berichts: The High Price of Beauty: Child labour in global cosmetics

Report Kinderarbeit in der Kosmetik

Hier können Sie den ausführlichen Bericht in Englisch herunterladen.

Unser Kampf gegen Kinderarbeit

Unser Bericht beleuchtet den Einsatz von Kinderarbeit bei der Gewinnung und dem Anbau von Inhaltsstoffen für Kosmetika. Kinderarbeit in Kosmetika ist ein komplexes Problem.

Aber wir bei World Vision arbeiten daran, die komplizierten Hintergründe zu beleuchten, um das Problem anzugehen. 

Wir verfolgen einen systemischen Ansatz. Dazu gehört die Bekämpfung der Ursachen von Kinderarbeit, wie z. B. Armut. 

 

Wir arbeiten mit Partnern und Gemeinden zusammen, damit Eltern ihr Einkommen erhöhen können und ihre Kinder somit wieder zur Schule schicken. Wir engagieren uns für Gesetze, die Lieferketten transparenter machen und Kinder vor Gefahren und Ausbeutung schützen.

 

Kinder und junge Menschen sind ebenfalls wichtige Partner.

Sie schärfen das Bewusstsein, fordern gesellschaftliche Veränderungen und helfen anderen Kindern, sich aus der Kinderarbeit zu befreien.

 

Und dann sind da noch Sie.

Wir zählen darauf, dass Sie eine bewusste Konsumentin oder ein bewusster Konsument sind und das Bewusstsein dafür in Ihrem eigenen Umfeld verbreiten.

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