Die Lotzwiler Schulklasse spendete 16 Velos für Kinder in Simbabwe.
Dass keiner zu klein ist, um sich für andere Menschen einzusetzen, haben zwei Schulklassen aus dem oberaargauischen Lotzwil bewiesen. Ende März 2015 haben die Fünft- und Sechstklässler einen Sponsorenlauf organisiert. Mit dem Erlös wollten sie die Velo-Aktion von World Vision Schweiz unterstützen und einem Kind in Simbabwe seinen Schulweg erleichtern. Der Erfolg war aber so gross, dass sich nun sogar 16 Kinder über ein robustes Buffalo-Bike freuen dürfen!
Lange Schulwege als Inspiration
Inspiriert von einem Schulfilm, der von Schulwegen von über 2 Stunden handelt, kommt die Sache ins Rollen. «Ich fand es schlimm, als ich gesehen habe, wie früh die Kinder dort aufstehen müssen, um zur Schule loszulaufen. So früh, dass sie zum Teil kaum zu Schlaf kommen!» erzählt der 12-jährige Lucas. «Und manche machen sogar Autostopp. Das ist schlimm, sie wissen ja nicht, ob da vielleicht ein Kidnapper im Auto sitzt! Aber sie haben manchmal keine andere Wahl», fügt sein Freund Laurin an.
Die Einnahmen überstiegen den geplanten Betrag um ein Vielfaches
Die Kinder, die alle nur wenige Gehminuten zur Schule brauchen, sind sich einig: Ein zweistündiger Fussmarsch ist keinem Kind zumutbar. Also animierten sie Verwandte und Bekannte, sie bei ihrem Sponsorenlauf zu unterstützen. Für jede vollendete Runde, etwas mehr als ein Kilometer, gab es einen zuvor ausgehandelten Batzen. Aus den ursprünglich eingeplanten CHF 160 wurden schliesslich CHF 2 581.30, welche die Lehrerin auf CHF 2 600 rundete. «Ich freue mich, dass wir so viel Geld für Velos spenden können», erklärt Nick stolz. «Und es ist ein schönes Gefühl, dass auch wir Kinder uns selber mal aktiv für andere Kinder einsetzen konnten, denen es nicht so gut geht wie uns», fügt er hinzu.
Probefahren mit Velos für Kinder in Simbabwe
World Vision besuchte die zwei Schulklassen später mit zwei Buffalo-Bikes – Probefahrt inklusive. Was für die Schüler hier ein grosser Spass war, ist für die Kinder in Simbabwe oft die einzige Möglichkeit, Bildung zu erlangen. Denn der stundenlange Fussmarsch zur Schule raubt soviel Zeit, dass kaum mehr Zeit und Energie zum Lernen oder für Hausaufgaben übrig bleibt. Und auch wenn die Lotzwiler Kids «eigentlich lieber frei» hätten – so ganz ohne Schule, das fänden sie dann doch doof. Umso stolzer leuchteten ihre Augen, als sie die Buffalo-Bikes testeten, mit denen sie 16 Kindern in Simbabwe ein Stück Hoffnung und Zukunft schenken.
Mehr über das Projekt finden Sie auf: https://www.worldvision.ch/velo