#wieeigentlich: Wie werden Handys in ärmeren Ländern überhaupt aufgeladen?

18. August 2021

Bangladesch:Eine Mutter hält ein Baby auf dem Arm, dass nach dem Handy an ihrem Ohr greift.

Shamoli bekommt Gesundheitsbotschaften eines Arztes auf ihr Telefon. Sie helfen ihr dabei, gute Entscheidungen für ihren Sohn Durjoy, 1, zu treffen.

 

Text: World Vision Schweiz

Smartphones sind in den letzten 10 Jahren zu einem der wichtigsten Kommunikationsmittel geworden und werden weltweit von rund 3,5 Milliarden Menschen genutzt. Doch permanent fliessender Strom ist in vielen Regionen dieser Welt immer noch ein Luxusgut und nicht selbstverständlich. 

 

Wie laden Menschen in Subsahara-Afrika eigentlich ihre Mobiltelefone?

Die Zahl der Mobilfunknutzenden in Afrika steigt rasant. Sei es als Zahlungsmittel, zur Information oder um mit der Familie im Kontakt zu bleiben. Laut Prognosen sollen bis 2021 rund 900 Millionen Menschen in Afrika ein Smartphone nutzen. 

Jedoch leben südlich der Sahara fast 450 Millionen Menschen ohne Strom. Je ärmer das Land, desto weniger Elektrizität hat es und das hat nicht nur Auswirkungen auf den Akkustand ihrer Mobiltelefone. Ganz besonders sind davon Gesundheitssysteme, Infrastruktur und die Lebensmittelversorgung betroffen. Das hat vielschichtige Gründe. Konflikte, Korruption, Misswirtschaft und ein Mangel an leistungsstarken Versorgungsanlagen bilden nur vier der grössten Ursachen. Bei einer beständig wachsenden Bevölkerung wird der Bedarf an Elektrizität in diesen Ländern immer grösser. 

Mit dem Laden der Mobiltelefone verhält es sich oft ähnlich wie mit der Trinkwasserbeschaffung. Die Menschen müssen teils zu Fuss viele Kilometer zurücklegen, um an einen Ort zu gelangen, an dem sie ihr Handy aufladen können. Zusätzlich ist das Laden der Handys eine ziemlich teure Angelegenheit, denn es werden oft hohe Gebühren dafür verlangt. Ein zentrales Stromversorgungsnetz wie bei uns in Europa lohnt sich allerdings wirtschaftlich nicht, da der Kontinent zu dünn besiedelt ist. Vielerorts wird mit Dieselgeneratoren gearbeitet, doch diese sind nicht umweltfreundlich und häufig mehrere Jahrzehnte alt. Deshalb wird zunehmend der Fokus auf kleine Anlagen gelegt, die sich mit erneuerbaren Energien versorgen lassen.

 

Simbabwe: Eine Mutter schaut mit ihrem Sohn auf ein Smartphone, sie lernen. Lernen mit dem Smartphone. Besonders durch die Corona-Pandemie haben Smartphones noch mal stark an Bedeutung gewonnen. 

 

Akku laden mit Sonnenenergie 

Vor allem an Solarenergie mangelt es in Afrika nicht. Diese ist ohne direkte Leitungen zu Kraftwerken nutzbar und verbreitet sich zunehmend auf dem Kontinent. Trotz seiner guten Voraussetzungen hat Afrika derzeit weniger als ein Prozent der weltweiten Summe an Solaranlagen installiert. Häufig sind die Anlagen zu teuer und der Betreuungsaufwand zu hoch. Deshalb wird vielerorts auf kleine Solaranlagen gesetzt, die als stationäre oder mobile Aufladestationen genutzt werden. So gibt es beispielsweise Solarkioske. Ein kleines modulares Gebäude in Leichtbauweise oder auf einem Fahrradgestell, in das ein kleines Solarkraftwerk integriert ist. Dort lassen sich nicht nur mehrere Handys gleichzeitig laden, sondern man hat auch Internetzugang und kann Ersatzteile wie beispielsweise Ladekabel kaufen.

 

Somalia: Ein Mann und ein Kind kommen aus einem behelfsmässigen Haus, vor  dem ein Solarmodul steht.Abdikarim Tasfaye vor seinem behelfsmässigen Haus in Dollow. Neben dem Haus steht ein Solarmodul, das er durch den Verkauf von Eiern und Ersparnisse gekauft hat. 
 

Die Kraft der Sonne für Daheim

World Vision unterstützt bereits zahlreiche Gemeinden mit solarbetriebenen Pumpen für die Versorgung mit sauberem Trinkwasser. Auch für den eigenen Hausgebrauch oder für Schulen eignen sich kleine Solarpanels. Diese bieten die Möglichkeit, Handys zu laden, einen Fernseher zu betreiben oder Laptops zu nutzen. Seit einigen Jahren gibt es viele lokale Hersteller, die Solarpanels für die private Nutzung produzieren. 


Eine Hand hält ein Nokia Smartphone im Hintergrund befindet sich verschwommen eine Mutter mit Kind.Einfache Handys ermöglichen den Zugang zu Wissen und wichtigen Apps, verbrauchen dabei aber wenig Strom.

 

Smartphones für Afrika

Smartphones gibt es in Afrika schon zu sehr günstigen Preisen. Oft sind die Modelle in ihrer Bauweise einfacher als die komplexen Geräte, die wir bei uns kennen. Das liegt auch daran, dass sie weniger Rechenleistung und damit auch weniger Strom verbrauchen. 2019 wurde in Ruanda auch erstmalig ein Smartphone „Made in Afrika“ hergestellt. Doch leider wird hier häufig die geringe Akkuleistung bemängelt. 

 

 

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