«Keine Kinderarbeit in meinem Haus!»

10. Juli 2023

Schulkinder in Mosambik sitzen fröhlich in ihrem Klassenzimmer

Kinder haben gemäss UNO-Kinderrechts-Konvention das Recht, keine Kinderarbeit leisten zu müssen. So können sie in die Schule gehen und sich spielerisch gesund entwickeln.

 

Text: Tigist Taye, World Vision Äthiopien

 

In Äthiopien ist es oft akzeptabel, ein Mädchen im Teenageralter als Kindermädchen oder Hausmädchen einzustellen, das bei der Hausarbeit hilft. Manche sagen: «Ich stelle lieber junge Mädchen ein, weil sie tun, was man ihnen sagt». Andere behaupten, die Arbeit sei eine Form der Unterstützung, insbesondere, wenn die Eltern eines Mädchens nicht in der Lage sind, für sie aufzukommen. Diese Haltung ist jedoch nicht angemessen.

 

Die World Vision-Richtlinie zum Schutz von Erwachsenen und Kindern legt eindeutig fest, dass World Vision-Mitarbeitende oder World Vision-Mitgliedsorganisationen niemals Kinder in irgendeiner Form von Kinderarbeit beschäftigen dürfen, auch nicht als «Haushaltshilfe».

 


Amir Seid, World Vision-Mitarbeiter in Äthiopien, sagt «Nein» zu Kinderarbeit, auch wenn es sein eigenes Familienleben verkompliziert.

 

Einer unserer Mitarbeitenden lebt diese Richtlinie in seinem täglichen Leben.

Amir Seid ist Programmmanager für den Nordosten Äthiopiens. Vor zwei Jahren war seine Frau mit Zwillingen schwanger, und er hatte ein zweijähriges Kind zu Hause. Da er beruflich viel unterwegs war, konnte er seine Frau zu Hause nicht unterstützen. Seine Frau brauchte darum dringend Hilfe im Haushalt.

 

Amir erzählt: «Eine Vermittlerin brachte uns ein junges Mädchen, das etwa 15 Jahre alt war und nicht zur Schule ging, um als Dienstmädchen bei uns zu arbeiten. Als ich sie mir ansah, bemerkte ich, dass sie aus einer ländlichen Gegend kam. Sie war sehr schüchtern und zu jung, um diese Aufgabe zu übernehmen. Ich traf die Entscheidung, sie nicht einzustellen, obwohl wir dringend Hilfe brauchten. Meine Frau war sehr enttäuscht von mir. Ich habe das Mädchen und die Person, die sie mitgebracht hat, beraten und ihnen erklärt, wie schädlich diese Beschäftigung für das Wohlbefinden des Mädchens, seine Ausbildung und seine gesamte Zukunft wäre.»

 

Ein bewusstes «Nein» zum Schutz der Kinder

Dasselbe ist Amir in diesem Jahr wieder passiert, und er und seine Frau sagten gemeinsam «Nein» zu dieser inakzeptablen Praxis. «Ich arbeite daran, das Wohlergehen der Kinder zu verwirklichen, und ich glaube, dass der Wandel von mir und meiner Familie ausgehen sollte», sagte Amir.

 

Amir erzählt, dass die Schulung, die er von World Vision zum Thema Kinderschutz erhalten hat, ihm geholfen hat, eine Denkweise zu entwickeln, die ihn dazu bringt, das Wohlergehen von Kindern in den Fokus zu stellen. Auch wenn er dadurch auf üblichen Komfort in seinem Haushalt verzichtet. Amir nutzte seine Ausbildung, um auch seine Frau von dieser Haltung zu überzeugen.

 

Stressfaktoren im Leben können uns dazu bringen, vom richtigen Handeln abzuweichen. Aber als Mitarbeitende von World Vision und Verfechter der Kinderrechte müssen wir «Nein» zu Kinderarbeit sagen. Jedes Kind hat das Recht, vor allen Formen von Kindesmissbrauch, einschliesslich Kinderarbeit, geschützt zu werden. Dieses Recht wird allen Kindern durch die UN-Konvention über die Kinderrechte gewährt.

 

Möchten Sie dazu beitragen, dass Kinder als Kinder aufwachsen können, ohne durch Kinderarbeit von der Schule und ihrer gesunden Entwicklung abgehalten zu werden? Mit einer Patenschaft bewirken Sie diesen Perspektivenwechsel. 

 

 

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