Was passiert, wenn … ein Kind einen optimalen Start ins Leben erhält?

25. Januar 2024

Malawi: Eine Mutter kniet nieder, um auf Augenhöhe mit ihrer Tochter zu sein.

Die Auswirkungen eines sicheren, stabilen häuslichen Umfelds für die Kinder sind lebenslang spürbar.

 

Text: Aimée Pearce, Eva Mangl, World Vision

Zweifelsfrei sind der Studienabschluss oder der Tag, an dem Ihnen Ihr zukünftiger Lebenspartner über den Weg läuft, sehr bedeutsame Tage. Die allerwichtigsten Tage sind jedoch die, an die Sie sich gar nicht mehr erinnern – die ersten 1000 Tage Ihres Lebens. 

Studien aus Biologie, Neurowissenschaft und frühkindlicher Entwicklung weisen eindeutig darauf hin, dass die Zeit zwischen der Empfängnis und dem zweiten Lebensjahr ein einmaliges Zeitfenster ist, das die Gesundheit, das Wachstum und die Entwicklung des Gehirns für das ganze Leben prägt.

Überall auf der Welt wollen Eltern das Beste für ihre Kinder. UNICEF schätzt jedoch, dass mindestens 200 Millionen Kinder in Ländern des globalen Südens ihr Entwicklungspotenzial nicht ausschöpfen können – schlechte Ernährung, Krankheiten, Umweltgefahren und Gewalt sind einige der Hauptursachen dafür. 

Dieses verpasste Potenzial ist nicht nur für jedes Kind, sondern auch für die lokale und globale Wirtschaft mit enormen Kosten verbunden. Die Weltbank schätzt, dass die durch Unterernährung verursachten Produktivitäts- und Wachstumseinbussen die Welt jährlich 3 Milliarden US-Dollar und zwischen 3 und 16 % des BIP der einzelnen Länder kosten. Covid-19 hat die Situation noch verschlimmert – die wirtschaftlichen Kosten der durch die Pandemie ausgelösten Unterernährung werden auf 29 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Die gute Nachricht ist, dass wir etwas dagegen tun können! Weltweit tragen Patinnen und Paten dazu bei, Kindern den besten Start ins Leben zu ermöglichen, und zwar durch World Vision-Programme wie Go Baby Go, das in Hunderten von Orten auf der ganzen Welt die ersten 1000+ Tage im Leben eines Kindes im Fokus hat.

Gemeinsam vermitteln wir Familien Wissen, Fähigkeiten und Widerstandsfähigkeit, um Erziehungspraktiken zu verbessern und die frühkindliche Entwicklung, Gesundheit und Ernährung sowie Kinderschutz zu verstehen.

 

Was passiert also, wenn man einem Baby den besten Start ins Leben ermöglicht?

1. Eltern bündeln ihre Kräfte

Ein Baby zu bekommen bedeutet für Familien eine grosse Veränderung – ganz gleich, ob es sich um das erste oder das sechste Kind in der Familie handelt. Und für Familien, die in Armut leben, kann diese Veränderung überwältigend sein – ein weiterer Mund muss gefüttert, eine weitere Zukunft verantwortet werden. Patenschaften unterstützen Eltern und Erziehungsberechtigte auf ihrem Weg zur Elternschaft – sie lernen resilienzfördernde Techniken, um ihre Erziehungspraktiken zu verbessern, und treffen sich an Orten, an dem Mütter ein Unterstützungsnetz finden können. Die Verbindung von Frauen und anderen Betreuungspersonen stärkt auch die Gemeinschaften. Und starke Gemeinschaften bereiten einem Baby den besten Start ins Leben!

Guatemala: Eine junge Frau mit Brille lacht in die Kamera.Hermelinda ist die Leiterin des Go Baby Go-Programms in ihrer Gemeinde Concepción Chiquirichapa in Guatemala. 

«Wir machen Frühförderung von Babys zwischen 0 und 6 Monaten», sagt Hermelinda. «Wir sprechen mit den Müttern über die Bedeutung des Stillens und die Wichtigkeit von gesunder Ernährung und liebevoller Pflege. Ausserdem bieten wir Spiele für Kinder und Mütter an, die ebenfalls dazu beitragen, eine gesunde Bindung aufzubauen.»

 

2. Auf dem Speiseplan steht besseres Essen

Gute Ernährung ist für das frühe Wachstum und die Entwicklung eines Kindes das A und O. Im Rahmen von Kinderpatenschaften bieten Programme wie Go Baby Go und Village Health Groups für Mütter und Betreuungspersonen Aufklärung und Unterstützung, um sicherzustellen, dass Babys und Kleinkinder gesund aufwachsen und ihre Kräfte entwickeln können. Unterstützung beim Stillen und Kochvorführungen mit lokalem, erschwinglichem Gemüse und Zutaten helfen den Eltern, ihre Babys mit den Nährstoffen zu versorgen, die sie zum Wachsen und Gedeihen brauchen, und ihnen so eine wichtige Grundlage fürs Leben zu geben.

Kambodscha: Eine Frau gibt ihrer Tochter mit dem Löffel zu essen.

Tann ist Mutter von zwei Patenkindern, und ihre jüngste Tochter Pheak (3 Jahre) war unterernährt, bevor sie die Village Health Group in Kralanh, Kambodscha, zu besuchen begann.

«Vorher war meine Tochter untergewichtig, aber jetzt hat sie zugenommen», sagt Tann.

«Ich habe viel gelernt, vor allem über die Gesundheit von Kindern. Ich erhalte das Wissen und kann es dann in meiner Familie umsetzen. Zu Hause habe ich die Zusatznahrung gekocht und mein Kind hat zugenommen.»

Das bedeutet, dass Pheak eine grössere Chance hat, Krankheiten abzuwehren, innerhalb der Norm zu wachsen, weniger Medikamente benötigt, die das Familienbudget belasten, und ein aktives Mitglied ihrer Gemeinschaft sein kann. Und die Wirkung zieht noch weitere Kreise …

«Ich möchte das Wissen, das ich erworben habe, mit anderen Menschen in meiner Gemeinde teilen» sagt Tann.

 

3. Elternschaft positiv sehen

Ein schreiendes Baby oder ein Kleinkind mit Wutanfall kann alle Eltern manchmal an den Rand der Verzweiflung bringen. Programme wie Go Baby Go bieten wertvolle Erziehungshilfen an, damit Familien Selbstfürsorge und andere Strategien lernen, um ihr Selbstvertrauen und ihre Kompetenz als Eltern zu stärken. In manchen Kulturen ist Gewalt eine gängige Form der Disziplinierung, aber Selbsthilfegruppen schulen die Eltern und Betreuungspersonen in positiven Erziehungsalternativen, und sie lernen dabei, wie man liebevoll und fürsorglich erziehen kann, ohne dabei die eigene Kultur zu vergessen. Das kann ausschlaggebend für Wandel sein und dazu beitragen, dass Kinder in einer warmen, liebevollen Umgebung aufwachsen, in der sie umsorgt und beschützt werden.

Bangladesch: Ein Vater hält einen Säugling im Arm, der von seinem älteren Geschwister die kleinen Füsse geküsst bekommt.Alle Kinder sollen in einer liebevollen Atmosphäre aufwachsen können.

 

4. Auf Prävention achten

Es ist allgemein bekannt, dass vorbeugen besser als heilen ist. In lokalen Gruppen, die durch Kinderpatenschaften ermöglicht werden, werden Mütter und Väter über wichtige Themen aufgeklärt, z. B. wie sie ihre Kinder vor Krankheiten schützen, dass Impfungen Todesfälle durch schwere Krankheiten verhindern, und wie wichtig es ist, das Wachstum und die Entwicklung der Kinder zu beobachten, damit Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden können. Wenn Mütter, Väter und Betreuungspersonen das Wissen haben und über Zugang zu Gesundheitsdiensten verfügen, werden sie gestärkt, die ersten 1000 Lebenstage ihres Kindes bestmöglich zu meistern. 

Bangladesch: Eine Mutter säubert die Hände ihres Sohnes mit einer Sprühflasche.Mithilfe von Patinnen und Paten kann die Mutter des fünfjährigen Robin dafür sorgen, dass er gesund und stark aufwächst, denn in der Nähe ihres Hauses in Bangladesch wurden Toiletten und fliessendes Wasser installiert.

 

Patinnen und Paten helfen mit, Babys in aller Welt den besten Start ins Leben zu ermöglichen. Sind Sie auch dabei? 

 

 

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