Südsudan: Grosses Elend trotz neuem Ernteertrag

25. September 2014

Trinkwasser im Südsudan

World Vision unterstützt auch abgelegene Gebiete im Südsudan mit Lebensmitteln und Trinkwasser.

Wie die aktuelle Studie zur Klassifizierung der Ernährungssicherheit IPC (Integrated Food Security Phase Classification) von UN-Experten zeigt, konnte eine Hungersnot im Südsudan bislang verhindert werden. Dies sei zum einen der diesjährigen Ernte und zum anderen der humanitären Unterstützung internationaler Hilfsorganisationen zu verdanken. Auch World Vision ist mit seinen Programmen zur Lebensmittelverteilung vor allem in den besonders schwer betroffenen Regionen aktiv und versorgt die Bevölkerung auch mit sauberem Trinkwasser.

Gefechte gefährden Hilfsmassnahmen von World Vision
Nicht selten jedoch werden die Hilfsmitarbeiter durch Gefechte am Zugang zu den umkämpften Gebieten gehindert, sodass eine regelmässige Versorgung der Haushalte nicht gewährleistet werden kann. Vielen Bauern war es seit dem Ausbruch der Konflikte Ende 2013 unmöglich, ihre Felder zu bestellen. Dass dennoch Ernteerträge eingefahren werden konnten, rettete das Land nun vor einer Hungersnot.

Grosses Elend trotz keiner offiziellen Hungersnot
Laut Definition des World Food Programme (WFP) liegt eine Hungersnot dann vor, wenn mindestens 20 % der Haushalte einer Region unter extremer Nahrungsmittelknappheit leiden, die Quote der Mangelernährung 30 % übersteigt und täglich mehr als zwei von 10 000 Menschen an Folgen von Hunger sterben. «Doch auch mit der jetzigen Getreideernte ist der dringende Nahrungsbedarf jener vier Millionen Südsudanesen, die mit schwerer Ernährungsunsicherheit kämpfen, noch nicht gedeckt», betont Perry Mansfield von World Vision Südsudan. Auch die UNO warnte, dass bis Anfang 2015 noch immer 50 000 Kinder der Hungertod drohe.

Keine Entwarnung in Sicht
Da erwartet wird, dass die Vorräte lange vor der Einfuhr der nächsten Ernte verbraucht sein werden, ist nicht mit einer Entspannung der Lage zu rechnen. «Wenn wir uns von sprachlichen Definitionen ablenken lassen und versuchen, ein Problem in abstrakte Begriffe zu fassen, kann man leicht vergessen, dass jede Nacht Millionen Menschen – unter ihnen Kinder und Schwangere – hungrig zu Bett gehen», sagt Mansfield. «Wie verlockend ist es zu denken: ‹Alles kommt gut, denn es ist ja keine offizielle Hungersnot!› Diese Menschen aber leben tatsächlich in Not, und nur wenn wir schnellstmöglich einen stabilen und konstanten Zugang zu Nahrung sicherstellen, können wir den Hunger bekämpfen.» Ohne einen sofortigen Frieden, ohne die umgehende Einstellung aller Gefechte und ohne uneingeschränkten Zugang für die Hilfsorganisationen könne dieser Weg jedoch nicht eingeschlagen werden.

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