Südsudan: Cholera und Gewalt an Kindern

30. Juni 2015

Cholera-Schulung im Suedsudan

In Schulungen lernt eine World Vision-Mitarbeitende Kindern, wie diese sich vor Cholera schützen können.

Laut neusten Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden bisher 347 Cholera-Fälle registriert. 26 Menschen starben an der Krankheit. Alle Fälle traten in der Hauptstadt Juba auf. Da auch Verdachtsfälle in Flüchtlingscamps auftraten, sind bis zu 5 000 Kinder in Gefahr, angesteckt zu werden. Um dies zu verhindern, wird die WHO zusammen mit Unicef und den Behörden rund 30 000 Bewohner des Flüchtlingscamps in Juba impfen. Schon im letzten Jahr starben im Südsudan laut der WHO 167 Menschen an Cholera. Cholera ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die meist über verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel übertragen wird. Die Krankheit löst starken Durchfall und Erbrechen aus, führt zu schwerer Austrocknung und kann unbehandelt tödlich enden.

World Vision hat als erste Massnahmen in 15 Kinderschutzkomitees und 15 Kinderschutz-Clubs Cholera-Präventionen durchgeführt. Da das Kindershilfswerk in Juba selbst nicht im Gesundheitssektor tätig ist, beschränkt sich World Vision Südsudan zurzeit darauf, die Menschen über die Krankheit aufzuklären und zu zeigen, wie man sich vor ihr schützen kann.

Lebensmittel für 250 000 Personen
Die Hauptaktivitäten von World Vision liegen im Norden des Landes in den Bundesstaaten Unity, Jonglei und Upper Nile. Unter anderem wurden in diesem Jahr schon fast 250 000 Menschen mit Lebensmitteln versorgt. Jedoch mussten viele Programme eingestellt werden, da die Sicherheit der Mitarbeitenden inmitten des Bürgerkriegs nicht mehr gewährleistet war.

Nicht vor den Grauen des Konflikts fliehen können viele Kinder. Laut Berichten von Unicef wurden im Mai 129 Kinder aufs Brutalste ermordet. «Die Gewalt an Kindern im Südsudan hat eine neue Ebene erreicht», sagte der Direktor von Unicef, Anthony Lake. «Die Details sind eigentlich nicht in Worte zu fassen, aber wir müssen darüber berichten.» Mädchen, einige waren erst 8 Jahre alt, wurden vergewaltigt und dann umgebracht. Buben wurden die Genitalien abgeschnitten und dann verblutend liegengelassen. Ganze Familien wurden in brennende Häuser geworfen. Andere Kinder wurden gewaltsam als Kindersoldaten rekrutiert. Es wird geschätzt, dass bereits 13 000 Kinder am Konflikt teilnehmen. Die psychologischen und physischen Effekte sind immens. Perry Mansfield von World Vision Südsudan sagt dazu: «Als Organisation, die sich für die Rechte der Kinder einsetzt, sind wir entsetzt über die Berichte über diese Gräueltaten. World Vision versucht, allen Kindern, die direkt oder indirekt von diesem Konflikt betroffen sind, zu helfen. Die Kinder sind nicht nur Opfer von Gewalt, sondern leiden auch Hunger, sind getrennt von ihren Familien, werden zu Kinderarbeit gezwungen und können nicht zur Schule.»

World Vision hilft Kindern konkret in Kinderschutzzonen, diese Traumata zu verarbeiten. Mit den Kinderschutzzonen bietet World Vision den Kindern eine sichere Umgebung, in der sie sich wohl fühlen, lernen und spielen können. In Malakal, der Hauptstadt des Bundesstaates Upper Nile, besuchen zum Beispiel täglich 268 Kinder die Kinderschutzzone.

Diesen Beitrag teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

WIR SIND FÜR SIE DA:

Kinderhilfswerk
WORLD VISION
World Vision Schweiz und Liechtenstein
Kriesbachstrasse 30
8600 Dübendorf

info@worldvision.ch
T +41 44 510 15 15

Zertifizierungen

Wir sind mehrfach anerkannt durch nationale und internationale Gütesiegel.

World Vision ist die Sicherheit und Privatsphäre der Kinder in unseren Patenschafts-Programmen ein grosses Anliegen. [ ]

Wenn Sie Grund zur Annahme haben, dass eines dieser Kinder gefährdet ist, geben Sie uns bitte umgehend Bescheid: Rufen Sie uns an unter +41 44 510 15 93 oder schicken Sie uns ein E-Mail an protection@worldvision.ch.

Verantwortungsvolle Kommunikation

Wir verpflichten uns gemäss dem Manifest von AllianceSud für eine verantwortungsvolle Kommunikation über unsere Projektarbeit. 

Newsletter abonnieren

instagram

 

 

 

 

ALLGEMEINE SPENDEN    PostFinance: IBAN CH12 0900 0000 8000 0093 1

World Vision Schweiz und Liechtenstein ist eine gemeinnützige und somit steuerbefreite Organisation. CHE-333.958.696

World Vision verwendet Cookies, um Ihr Online-Erlebnis zu verbessern.
Mit der weiteren Nutzung von worldvision.ch akzeptieren Sie unsere Datenschutzbestimmungen