Südsudan: Helfen im eigenen Land

28. August 2015

Thomas Loyo aus dem Südsudan zu Besuch bei World Vision Schweiz

Thomas Loyo stammt aus dem Südsudan. Er glaubt an eine bessere Zukunft für sein Land.

«Ich bin sehr optimistisch», kommentiert Thomas Mogga Loyo die Unterzeichnung des Friedensabkommens, die am Mittwoch vom südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir vorgenommen wurde (siehe unten). Es müsse aber unbedingt genau beobachtet werden, ob die vereinbarten Abmachungen auch eingehalten werden. Der Mitarbeiter von World Vision Südsudan ist für einen Monat in der Schweiz, um Freunde zu treffen, und stattete auch World Vision Schweiz einen Besuch ab. «Frieden ist alles. Ohne Frieden gibt es keine Freiheit. Kein richtiges Leben.» Die Bevölkerung wolle nur in Frieden leben. «Es geht doch nur um ein friedliches Miteinander», sagt Loyo. 

Flucht als 10-Jähriger
Loyo selber hat eine bewegende Vergangenheit. Der Sohn eines anglikanischen Bischofs wuchs Mitte der 80er-Jahre im Süden des Sudans, der heute ein unabhängiger Staat ist, auf. Als 10-Jähriger musste er 1991 aus dem Land fliehen. In der Church of Uganda fanden er und seine Familie Zuflucht; Loyo konnte zur Schule und schloss Ende der Neunziger Jahre die Matura ab. Mit 28 hatte er einen Bachelor in Soziologie und Politik von der katholischen Universität in Nairobi. Doch anstatt in der Privatwirtschaft viel Geld zu verdienen, wählte Loyo den Weg zurück in sein Heimatland: «Ich wollte dem Land und seiner Bevölkerung etwas zurückgeben. Ich kann doch den Südsudan nicht einfach im Stich lassen!» 

Seit 2013 arbeitet Loyo für das Kinderhilfswerk World Vision Südsudan als Monitoring- & Evaluations-Koordinator von Hilfsgütern. Somit ist er zuständig dafür, dass die Verteilung von verschiedensten Gütern wie Lebensmitteln, aber auch Decken, Blachen, Moskitonetzen und Hygiene-Sets fachgerecht abläuft. «Ich kontrolliere die logistischen und administrativen Prozesse. Einfach gesagt: Ich beurteile, ob die richtige Menge von den richtigen Gütern an die richtigen Leute verteilt wurde.»

3 Monate eingeschlossen
Loyo lebt und arbeitet heute mit seiner Frau und den vier Kindern in der Hauptstadt Juba. Er ist aber immer wieder in Projektgebieten unterwegs. Im gegenwärtigen Konflikt hat er auch schon schwierige Momente durchlebt: «Im Frühling war ich in der Stadt Malakal im Norden des Südsudans. Plötzlich wurde der Flughafen geschlossen und ich konnte nicht mehr ausfliegen.» 3 Monate blieb er im Flüchtlingscamp der Stadt, während um ihn herum Kämpfe tobten. Glücklicherweise kam Loyo aber nicht zu Schaden. Die Frage, wie er seine gefährlichen Einsätze seinen Kindern erklärt, beantwortet er nur ausweichend. 

Auch in seiner Freizeit ruht Loyo nicht, sondern pflanzt Obstbäume und zeigt Bauern, wie sie mit deren Nutzung ein Einkommen generieren können. So wird das Land auch grüner und die Umwelt geschützt.

Thomas Mogga Loyo hilft seinem Land, wo er kann und ist voller Zuversicht, dass der Südsudan eine erfreulichere Zukunft vor sich hat. Dafür will er seinen Beitrag leisten.

Am Mittwoch hatte der Präsident des Südsudans, Salva Kiir, ein Friedensabkommen unterzeichnet, das den seit 20 Monaten anhaltenden Bürgerkrieg beenden soll. «World Vision begrüsst den Schritt und bleibt hoffnungsvoll, dass die Kinder des Landes nun in eine bessere Zukunft blicken können», kommentierte Perry Mansfield von World Vision Südsudan. Das Kinderhilfswerk hat seit dem Ausbruch der Kämpfe beinahe 700 000 Menschen unterstützt. Unter anderem konnten 104 Kinder wieder mit ihren Familien zusammengeführt werden, nachdem sie bei der Flucht getrennt worden waren.

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