Mongolei: Gute Vorbereitung ist essenziell bei -50 Grad

28. Januar 2016

Bayanbaatar in der Mongolei mit seiner Frau und der jüngsten Tochter vor seiner Hütte.

Der Vieh-Bauer Bayanbaatar hat sich mit seiner Familie gut auf den harten Winter vorbereitet.

Die Mongolei ist ein Land der Extreme. Heisse Temperaturen prägen den Sommer, äusserst kalt ist es im Winter. Erst vergangenes Wochenende wurde im Innern des Landes mit -46.8 Grad Celsius die niedrigste je gemessene Temperatur registriert.

Viele Menschen leben von der Landwirtschaft. Sie sind sich die extremen Bedingungen zwar gewohnt. Doch alle paar Jahre wird ihre Belastbarkeit zusätzlich geprüft: «Dsud» nennt man die besonders harten Winter, in denen Millionen von Tiere im ganzen Land verhungern oder erfrieren.

Bayanbaatar ist seit seinem 17. Lebensjahr Hirte. «Schon vier- oder fünfmal habe ich einen Dsud erlebt», erzählt der 43-Jährige. «Er gehört zu unserem Leben dazu.» Die Familie mit vier Kindern lebt als Vieh-Bauern und Nomaden auf den unendlichen Steppen des Landes. Ihr gehört rund 40 Kühe, 30 Pferde und 300 Schafe.

«Unsere Eltern haben uns beigebracht, vorauszusehen, was es für einen Winter geben wird», verrät Bayanbaatar. «Wenn nämlich ein Hirsch von den Bergen herab röhrt, gibt es einen guten Winter. Wenn es jedoch von der Schlucht nach oben tönt, wird der Winter hart.» Auch die Farbe des Wassers ist aufschlussreich: «Wenn das Ufer des Sees dunkel erscheint, wird es nur wenig schneien. Scheint es aber heller, gibt es einen Dsud-Winter.»

Harte Winter sind in der Mongolei unvermeidbar, das wissen Bayanbaatar und seine Frau. Darum bereiten sie sich schon früh vor, um ihre Tiere durch den Winter zu bringen. World Vision hat der Familie in einer Schulung gezeigt, wie sie im Sommer genügend Futter für die Tiere und Gemüse für die Familie anbauen können. Im Herbst kaufen sie zudem vier Säcke Getreide, zwei Säcke Reis, Tee, Brennholz und Kerzen. Die Mutter bereitete Milch, Joghurt und Rahm zu. Die Vorräte, die sie anlegen, sichern das Überleben der Tiere und der Familie.

World Vision hat kürzlich weitere 50 Hirtenfamilien in der Vorbereitung auf den harten Winter geschult. Das Kinderhilfswerk ermutigt sie dazu, wieder in Vergessenheit geratene, traditionelle Methoden zur Vorbereitung auf den Winter anzuwenden, wie zum Beispiel das Sammeln und Pressen von Tiermist zu Ziegeln, aus denen Isolierwände gebaut werden können, oder zu Heizmaterial. Das ist in der eisigen Winterkälte Gold wert.

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