Flüchtlingsströme: Ursachen bekämpfen, nicht Flüchtlinge

1. September 2015

Syrische Flüchtlinge in der Türkei

Die Lebenssituation der Flüchtlinge ist von enormer Perspektivenlosigkeit geprägt. Bildrechte: thomas koch / Shutterstock.com

Das internationale Kinderhilfswerk World Vision ist besonders besorgt über die Situation von minderjährigen Flüchtlingen. Geschätzte 8 000 Kinder und Jugendliche sind allein unterwegs. Sie wurden auf der Flucht entweder von ihren Familien getrennt oder ihre Eltern haben sie allein auf die Reise in ein sicheres Land geschickt. Kinder, die allein unterwegs sind, sind besonders gefährdet. Aber auch Kinder, die mit ihren Familien kommen, benötigen schnelle kindgerechte humanitäre Hilfe, denn Kinder leiden besonders unter Hunger und Durst und den Wetterbedingungen. Die international garantierten Rechte der Kinder auf Schutz und Förderung dürfen nicht in Frage gestellt werden.

Asylsuchende schützen und menschenwürdigen Aufenthalt gewähren
World Vision Schweiz erinnert daran, dass die europäischen Länder laut UN-Kinderrechtskonvention und Menschenrechtscharta verpflichtet sind, sich um Asylsuchende und Flüchtlinge zu kümmern und ihnen einen menschenwürdigen Aufenthalt zu ermöglichen. Gerade in der EU werden diesbezügliche Forderungen immer lauter. Christoph Waffenschmidt, Vorstandsvorsitzender von World Vision Deutschland, betont: «Derzeit bieten einige EU-Länder ein beschämendes Bild. Eine Gemeinschaft, die sich der Solidarität verschrieben hat – wie sie es jüngst auch in Bezug auf die Griechenland-Krise gezeigt hat – sollte nicht um Aufnahmequoten schachern. Es muss klare Regelungen geben, damit Flüchtlinge und insbesondere Kinder versorgt werden und betreut in Aufnahmeländer reisen können.» Die Transitländer müssen mit genügend Personal ausgestattet und finanziell unterstützt werden. «Kein Mensch verlässt seine Heimat, seine Familie, seine Eltern, Geschwister, Kinder oder Freunde freiwillig», so Waffenschmidt. «Menschen fliehen, weil sie den Bombenterror, Folter, Tod und Grausamkeiten des Krieges nicht mehr ertragen, weil sie diskriminiert und unterdrückt werden, weil sie politisch verfolgt werden und weil sie in wirtschaftlichem und sozialem Elend leben.»

Forderungen zur Entwicklungsfinanzierung und Krisenprävention
Auch in Bezug auf die Situation in den Nachbarländern Syriens muss mehr getan werden. Seit fast 5 Jahren kümmern sich die Regierungen in Libanon, Jordanien und des Iraks um Millionen von syrischen Flüchtlingen. Schon lange sind die Aufnahmekapazitäten dieser Länder erschöpft. Die Lebenssituation der meisten Flüchtlinge ist von enormer Perspektivlosigkeit geprägt. In Jordanien dürfen sie nicht arbeiten und sind auf die finanziellen Zuweisungen z.B. durch die Vereinten Nationen angewiesen. Diese sind aber nicht mehr ausreichend finanziert und so ist absehbar, dass die Flüchtlinge mit immer weniger auskommen müssen. Zudem muss in Konfliktländern Friedenspolitik viel früher ansetzen. Der Krieg in Syrien muss schnellstmöglich beendet werden. Hier können und sollten sich die europäischen Länder stärker engagieren.

Hilfe ausbauen
Die internationale Partner-Organisation World Vision ist seit Ausbruch des Krieges in Syrien mit humanitärer Hilfe im Libanon, in Jordanien, im Irak und auch in Syrien tätig. Hilfe vor Ort muss dringendst von allen Seiten her ausgebaut werden, damit die Menschen erst gar nicht mehr flüchten müssen! Und den oftmals erschöpften Flüchtlingen muss eine menschenwürdige Betreuung zu Teil werden. Deshalb prüft World Vision Nothilfe-Projekte auf der Balkanroute.

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