Am Samstagabend Lokalzeit hat ein Erdbeben Ecuador erschüttert. Mit einer Stärke von 7.8 auf der Richterskale war es gleich stark wie das erste verheerende Beben in Nepal, welches sich nächste Woche zum ersten Mal jährt.
Das jüngste Beben in Ecuador forderte über 270 Todesopfer, mehr als 2500 Personen wurden verletzt. Mindestens 300 Gebäude sind vollständig zerstört worden, durch Schäden an Strassen und Telekommunikationseinrichtungen sind mehrere Dörfer von der Aussenwelt abgeschnitten. Am schwersten getroffen wurde der Nordwesten des Landes, wo das Epizentrum des Bebens lag. Im ganzen Land gilt der Ausnahmezustand, die Regierung erklärte sechs Provinzen zum Notstandsgebiet. Über 160 Nachbeben wurden registriert.
Im Katastrophengebiet befinden sich auch 7 Entwicklungsprojekte von World Vision. Das nationale Büro arbeitet eng mit den Behörden, anderen Hilfswerken und lokalen Organisationen zusammen, um die bestmögliche Hilfe für die Betroffenen sicherzustellen. «Das ist das schlimmste Erdbeben in Ecuador seit 1987. Es war furchteinflössend», erklärte José Luis Ochoa, der Direktor von World Vision Ecuador. «Die Bevölkerung verbrachte die ganze Nacht in der Angst vor starken Nachbeben. Erst am Morgen wurde das ganze Ausmass der Katastrophe ersichtlich.» Zu den ersten Aktivitäten des Kinderhilfswerks gehörte, die Schäden zu evaluieren und die grössten Bedürfnisse der Bevölkerung abzuklären. In Zusammenarbeit mit der Regierung verteilt World Vision erste wichtige Güter wie Zelte, Hygiene-Produkte, Windeln, Lebensmitteln und Trinkwasser. Mitarbeitende des Kinderhilfswerks helfen zudem in lokalen Kliniken aus. «Unser Fokus gilt den Kindern und ihren Familien. World Vision richtet derzeit Kinderschutzzonen ein, wo die Betroffenen in einem geschützten Umfeld psychologische Betreuung erhalten», so Ochoa.
World Vision arbeitet seit 1978 in Ecuador und unterstützt zurzeit 60 000 Kinder und Jugendliche in den Sektoren Bildung, Gesundheit und Kinderrechten. World Vision Schweiz betreibt zurzeit keine Projekte in Ecuador.