Text: World Vision Georgien / Barbara Mooser, World Vision Schweiz
Bis zu 5000 Meter hohe Berge, Schwarzmeerküste, Weinbau, urbanes Leben und eine uralte Kultur: So sieht Georgiens Sonnenseite in den Reisekatalogen aus. Die Schattenseite der ehemaligen Sowjetrepublik blenden viele Touristen aus: Umweltverschmutzung, Müll und Smog, extrem arme Familien, entlegene Bergdörfer ohne Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung, vernachlässigte Jugendliche und Strassenkinder.
Das von World Vision Schweiz durchgeführte Entwicklungsprojekt «Imereti», in einer der ländlich geprägten Bergregionen Georgiens gelegen, sorgt neben der Unterstützung besonders bedürftiger Familien vor allem dafür, dass den Kindern eine sichere und geschützte Umgebung zum Spielen und Lernen zur Verfügung steht und die Bevölkerung für die Kinderrechte sensibilisiert wird.
Finanziert durch Schweizer Patinnen und Paten führen wir unter anderem Gesundheits- und Elternkurse durch, fördern die Integration von Kindern mit Behinderungen, bilden Lehrer und Kindergärtnerinnen weiter und initiieren Kinder- und Jugendclubs. Familie Schmidli aus dem Kanton Zug hat dort seit vielen Jahren eine Patenschaft – vor kurzem hat das Ehepaar ihr Patenkind Natia besucht:
Patenbesuch in Imereti
Kutaisi, Georgien: Im Büro von World Vision treffen die Schmidlins (1. und 3.v.l.) ihr Patenkind Natia (2.v.l.) zum ersten Mal. Natias Mutter und Schwester (im Hintergrund) sind ebenfalls dabei. Natia ist 13 Jahre alt und lebt mit ihren Eltern, Brüdern, der jüngeren Schwester und der Grossmutter in einem Dorf im Projektgebiet. Die Familie lebt von der Landwirtschaft und produziert hauptsächlich Weintrauben und Honig.
Interessiert wird zugehört, was im Projekt Imereti aktuell gerade passiert. Als Patenkind nimmt Natia selbst an einigen Aktivitäten teil.
Beim gemeinsamen Mittagessen tauschen Lilo und Natia Erfahrungen aus, machen gegenseitig Fotos und unterhalten sich über Natias Zukunftspläne. Die Paten haben kleine Geschenke mitgebracht, das T-Shirt wird gleich anprobiert.
Anschliessend besuchen die beiden Paten das «Day Care Center» in Kutaisi. World Vision hat dieses Zentrum in Kooperation mit der georgischen Regierung gegründet, um Kinder, die auf der Strasse leben und arbeiten, zu unterstützen und ihnen wieder eine normale Kindheit bieten zu können. Derzeit werden dort 29 Kinder betreut. Patin Lilo lässt sich hier von den Mitarbeiterinnen erklären, wie der Tagesablauf ist.
Am zweiten Tag besuchen die beiden Schweizer Paten eine Familie mit drei Kindern aus dem Projekt in deren Zuhause. Der Austausch ist sehr herzlich und gibt einen guten Einblick in den schwierigen Alltag in der Region.
Zum Abschluss der Reise steht noch einer der Kindergärten des Projekts auf dem Programm. Die Besucher aus der Schweiz werden von den Kindern mit Tanz und Gesang herzlich begrüsst und erfahren, welche Initiativen und Programme World Vision dort bereits umgesetzt hat.
Lust auf Abenteuer, fremde Welten und nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe? Werden Sie Patin oder Pate!