Welternährungstag: Mehr Migration, mehr Hunger

16. Oktober 2017

World Vision Mitarbeiter und Projektbegünstigte in Uganda.

Der World Vision-Projektverantwortliche Victor Ajuma und Betty (18) bei der Übergabe des Saatguts, das sich heute schon um ein Vielfaches gegenüber der Nahrungsmittelration ausbezahlt hat.

Laut einem Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) waren 2016 weltweit 108 Millionen Menschen von einer Nahrungsmittelkrise betroffen. Diese Krisen wurden durch politische Konflikte, Rekordpreise für Lebensmittel und extreme Wetterphänomene wie El Niño verschärft. Gerade politische Konflikte haben verheerende Folgen für Millionen von Menschen. Als Vertriebene suchen sie meist innerhalb oder ausserhalb ihrer Landesgrenzen Zuflucht und hoffen dort auf ausreichende Nahrungsmittelhilfe. Solche Flüchtlingsströme bringen oftmals auch die Aufnahmeländer und -Orte an die Grenzen der Belastbarkeit. Alleine in Afghanistan litten  im Jahr 2016 so viele Menschen unter Nahrungsmittelunsicherheit, wie die Schweiz Einwohner zählt (rund 8 Mio.)!

Sicherheit vs. Selbstbestimmung
Das Thema des diesjährigen Welternährungstages lautet: Die Zukunft von Migration ändern und in Nahrungsmittelsicherheit und ländliche Entwicklung investieren. Auch World Vision hat sich den neuen globalen Herausforderungen angepasst und investiert in langfristige Lösungen für Flüchtlingsfamilien. Eine junge Frau, die bereits davon profitiert hat, ist die 18-jährige Betty. Ihr Zuhause im Südsudan wurde attackiert, die Mutter verliess die Familie und Betty musste im März 2017 mit ihren drei jüngeren Geschwistern nach Uganda flüchten. Wie andere tausende von Flüchtlingen waren auch Betty und ihre Geschwister auf Nahrungsmittelrationen bestehend aus Bohnen, einer Mais-Soja-Mischung, Salz und Öl angewiesen. Tag ein, Tag aus das gleiche Essen – ohne Abwechslung.

Eine Büchse Saatgut statt ein Sack Reis
Im Mai 2017 erstellten das UNHCR, der Hochkommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge, und Caritas International ein Gutachten zur Situation der Menschen in den ugandischen Camps. Die Auswertung ergab, dass 58 Prozent der Flüchtlinge in Imvepi nicht in wirtschaftliche Aktivitäten eingebunden waren und gänzlich von der Nahrungsmittelhilfe abhängig sind. Um sicherzustellen, dass Familien in Uganda abwechslungsreichere Nahrung zu sich nehmen können, haben World Vision und das UNHCR mit der Verteilung von ertragsreichem und dürreresistentem Saatgut begonnen. So haben mehr als 3‘000 Flüchtlinge und Einheimische im August 2017 Saatgut für Mais, Kohl, Okra, Bohnen, Hirse, Cassava, Tomaten, Zwiebeln und Sesam erhalten. Auch Betty ist eine von ihnen. Sie erzählt: «Das Saatgut hat uns bereits mehr Nahrung (als die Nahrungsmittelrationen)  verschafft und wir können heute drei Mahlzeiten pro Tag zu uns nehmen.»

Wirtschaftliche und würdevolle Hilfe zur Selbsthilfe
Der World Vision-Projektverantwortliche, Victor Ajuma, erklärt: «Wir können nicht garantieren, dass wir längerfristig monatliche Nahrungsmittelrationen verteilen können. Darum wollen wir die Flüchtlingsgemeinschaften dazu befähigen, ihre eigene Nahrung anzupflanzen. Und dies nicht alleine zu ihrer eigenen Ernährung, sondern auch um damit auf dem Markt ihr Haushaltseinkommen zu verbessern. Neben dem Saatgut haben wir den Jugendgruppen auch ein paar Ochsen und Pflüge gegeben, damit sie ihre Felder bestellen können.»

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