Weltbildungstag: In einem halben Jahr lesen gelernt

8. September 2015

Leseclub von World Vision zur Förderung der Lesefähigkeit in Indien

Im Leseclub zeichnen und benennen Poonam und ihre Freundinnen Begriffe und lernen so auch schreiben und lesen.

Bis vor einem halben Jahr konnte Poonam aus Indien weder lesen noch schreiben. Sie kannte nur gerade die Buchstaben des Alphabets. Dann startete World Vision ein Leseförderungs-Projekt in Poonams Schule – heute, nur wenige Monate später, kann die 11-Jährige Texte lesen und verstehen.

Am heutigen Weltbildungstag, auch Weltalphabetisierungstag genannt, freut sich World Vision über genau solche Erfolgsmeldungen. Denn in Sachen Bildung gibt es noch viel zu tun. Zum Beispiel weisen weltweit 250 Millionen Kinder schlechte Lese- und Schreibfähigkeiten auf – und das obwohl die Hälfte von ihnen mindestens vier Jahre Schulbildung absolviert hat. Das Problem ist, dass oft die Qualität der Bildung nicht stimmt: veraltete Schulbücher, nicht genügend ausgebildete Lehrer oder überfüllte Klassenzimmer sind einige Gründe dafür. Die Hälfte der Kinder im schulfähigen Alter, die keine Schule besuchen, lebt in Ländern, in denen Kriege oder Konflikte herrschen wie Syrien. Darum betreut World Vision zusammen mit Unicef im Libanon ein Bildungsprogramm. Das Programm ist darauf ausgerichtet, dass Kinder zwei verlorene Schuljahre in einem aufholen können.

Ein Projekt für 1,5 Millionen Kinder
Das Leseförderungs-Projekt «Literacy Boost» wurde von World Vision gemeinsam mit der NPO Save the Children ins Leben gerufen. Unter anderem mit verbessertem Unterricht, Leseclubs ausserhalb der Schulzeiten und dem Engagement des ganzen Umfelds soll bis Ende 2016 in 15 Staaten Südasiens und des südlichen Afrikas die Lesefähigkeit von 1,5 Millionen Kindern verbessert werden – Poonam aus Indien ist ein Teil davon.

In ihrem Dorf partizipieren zurzeit 35 Kinder im wöchentlichen Leseclub. «Der Leseclub macht mächtig Spass und das Lernen geht plötzlich ganz einfach durch die verschiedensten Aktivitäten: Wir singen, zeichnen, spielen und natürlich lesen und schreiben wir. Das mache ich am liebsten», erzählt Poonam begeistert. «Keines der Kinder konnte gut lesen oder schreiben, als es zum ersten Mal in den Leseclub kam. Aber in den letzten Monaten haben alle beträchtliche Fortschritte gemacht», sagt Ajay, der Moderator des Clubs. Zum Programm gehören auch Bücher-Ecken und kleine Bibliotheken, wo die Kinder die Bücher ausleihen können.

Alle sind eingebunden
Aber nicht nur die Kinder sind in das Projekt involviert, sondern die ganze Gemeinschaft spielt eine aktive Rolle. Zum Beispiel werden auch die Eltern speziell geschult und dazu angehalten, die Kinder auch zuhause für das Lernen zu motivieren und mit ihnen zu lesen.

Auch Weiterbildungen für die Lehrer gehören zum Programm dazu. «Man zeigt uns neue Lernmethoden, die viel effektiver sind, um die Lesequalität und das Sprachverständnis zu verbessern», sagt Sharda, Poonams Lehrerin. «Poonam war lange keine gute Schülerin. Sie war schüchtern, war nicht aktiv im Unterricht und kam auch nur selten zur Schule. Aber jetzt hat sich ihre Lesefähigkeit stark verbessert. Sie ist nun selbstbewusster und kommt regelmässig in den Unterricht.» Diese Meinung teilt die Schülerin selbst: «Ich gehe jetzt gerne zur Schule, denn ich muss keine Angst mehr haben, dass ich nicht lesen kann.»

World Vision Indien hat sein Leseförderungs-Projekt im Entwicklungsprojekt Aparajita in Indien im Rahmen des «Literacy Boost» im letzten Jahr gestartet. Seither profitierten 564 Kinder von den Programmen, 472 gehen regelmässig in den Leseclub.

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