Was bedeutet COVID-19 für Asien?

2. Dezember 2020

Ein Mädchen steht in Bangladesch vor einem Fluss.

Krise in der Krise: Mitten in der Pandemie hat der Zyklon Amphan auch das Dorf von Bhumika an einem Fluss in Bangladesch zerstört.

Jetzt Kindern in Not helfen

Text: World Vision Schweiz

Asien ist ein Kontinent der Superlative: Er ist der grösste und bevölkerungsreichste der Welt. Er war der erste mit einem COVID-19-Fall. Und es ist der Kontinent, auf dem die meisten von Naturkatastrophen betroffenen Menschen leben. Wirbelstürme und Überschwemmungen haben Landesteile zerstört, vor allem im Süden und Südosten. Indien und Bangladesch zum Beispiel wurden im Mai von einem schweren Zyklon getroffen, mitten in der Pandemie. Für die Menschen vor Ort bedeutet das: Sie müssen eine Krise in der Krise überstehen.

Indien gehört nicht nur zu den Ländern mit den meisten Wirbelstürmen pro Jahr, sondern auch mit den meisten COVID-19 Fällen der Welt: Aktuell sind es rund 9,2 Millionen. Schon Ende März hat die Regierung das Land abgeriegelt: Schulen, Geschäfte und Grenzen mussten schliessen. Auch in anderen Ländern Asiens gab es einen harten Lockdown. Gerade in dicht besiedelten Gebieten, von denen es viele in Asien gibt, ist die Angst gross, dass sich das Virus schnell ausbreitet. Wenn Grenzen schliessen und Ausgangssperren greifen, bedeutet das auch für unsere Arbeit: Das meiste muss digital stattfinden. Die Zusammenarbeit mit Partnern und Freiwilligen vor Ort ist gerade jetzt besonders wichtig.

Im Rahmen der COVID-19-Hilfsaktion arbeiten wir darum eng mit Regierungen und anderen Hilfsorganisationen zusammen, um Projekte zu koordinieren und umzusetzen. Wir unterstützen Gemeinden, Schulen, Haushalte und Flüchtlingslager mit Masken, Seifen, Desinfektionsmitteln, Wasseranlagen, Sanitäreinrichtungen, Isolier- und Quarantänestationen. Präventionsbotschaften entwickeln und verbreiten wir über Infoblätter, Comics, Videos, Radio, Fernsehen, Internet und unser Netzwerk von Glaubensführern. All das soll helfen, dass sich das Virus nicht weiter ausbreitet.

Kinder mit COVID-19-Hilfspaketen in Myanmar.Bildung und Hygiene: In Myanmar verteilt World Vision mit den Corona-Hilfspaketen Informationsmaterialien, Schulunterlagen und Hygiene-Kits.

In der Mongolei haben wir gemeinsam mit der Regierung nicht nur eine Kampagne zur Prävention von COVID-19 lanciert, sondern auch zum Kinderschutz. Denn Kinder sind in der Krise besonders gefährdet, auch in Asien: Vielerorts waren und sind die Schulen geschlossen, in der Mongolei noch bis zum 18. Februar. Um nicht den Anschluss zu verlieren und zuhause lernen zu können, hilft World Vision mit Tablets und Unterrichtsmaterialien, in Nepal mit Fernlernprogrammen in Radio und TV.

Da auch Gewalt, Kinderarbeit und Zwangsehen in der Pandemie zunehmen, sollen Kampagnen und Freiwillige über Kinderrechte informieren, zum Beispiel in Indien die «Girl Power Groups», ein Netzwerk aus 9‘000 Mädchen und Frauen. Viele Kinder werden in der Pandemie gezwungen, betteln zu gehen oder zu arbeiten. Denn mit dem Lockdown brachen für Familien Einnahmequellen weg. Von 14‘000 befragten Haushalten in Asien gaben ein Drittel an, seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie Arbeitsplatz oder Einkommen verloren zu haben. In Indien stieg die Arbeitslosenquote im April auf 26 Prozent. Das sind 19 Prozentpunkt mehr als vor und nach der Abriegelung. Stürme und Fluten haben die Situation oft verschlimmert, zum Beispiel für ohnehin schon vertriebene Rohingyas in Bangladesch.

Ein Kind mit seiner Mutter bei einer medizinischen Untersuchung in BangladeschDoppelter Schutz: Nicht nur COVID-19, auch Unterernährung ist eine Bedrohung, zum Beispiel für Anki, eines der 16‘300 Rohingya-Kindern im grössten Flüchtlingslager der Welt.

World Vision unterstützt betroffene Familien mit Lebensmitteln und Geld sowie beim Wiederaufbau ihrer Lebensgrundlage. Viele Projekte haben schon vor der Pandemie angefangen und bekommen jetzt eine neue Relevanz. In Bangladesch zum Beispiel hat World Vision Akhi mit einer Nähmaschine und Ausbildung geholfen, eine Existenz aufzubauen. Heute näht sie Masken, die für alle erschwinglich sind. In Vietnam bekam Minh Fortbildung und Hühner, um eine Viehzucht aufzubauen und seine Kinder zuhause zu betreuen. Heute, da seine Frau durch die Pandemie ihren Job verlor, ernährt er die ganze Familie.

Ob Naturkatastrophe oder Pandemie: Viele Menschen sind in Asien auf Hilfe angewiesen. Die Hilfe wirkt unmittelbar, um Menschen vor dem Virus zu schützen. Hygiene, Bildung und Kinderschutz sind immer wichtig, doch jetzt, in der Krise, mehr denn je. Die Hilfe wirkt auch langfristig, weil Familien ein eigenes Einkommen generieren und sich selbst ernähren können. 

Unterstützen Sie uns im Kampf gegen die Pandemie! So können Sie einen Beitrag leisten.

World Vision Schweiz erreicht mit Ihrer Hilfe:

  • in Indien mehr als 3,5 Menschen
  • in der Mongolei 93'000 Kinder und 38'000 Erwachsene sowie eine Million Menschen mit Informationen in der Mongolei
  • in Nepal 390'000 Erwachsene und 333'000 indirekt
  • in Vietnam 1,1 Millionen Menschen indirekt, direkt 612'000, davon 207'000 Kinder

Diesen Beitrag teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Verwandte Artikel

20. März 2024

Sam­bia: Smar­te Mut­ter­schaft in Ak­ti­on

«Ich möchte, dass die Menschen in unserer Region Gesundheitsprobleme verstehen, vor allem die Männer, damit sie ihren Frauen richtig helfen können, wenn sie schwanger sind», sagt die Mütterbegleiterin Sinai.


Afghanistan: Zwei Kinder sind in eine Decke gehüllt.

12. März 2024

Afg­ha­nis­tan: Nach dem Erd­be­ben kommt der Schnee­s­turm

Im Oktober 2023 erschütterte ein starkes Erdbeben die Region Herat, im Westen Afghanistans. Die meisten Menschen leben noch immer in Notunterkünften – da fegt ein Schneesturm über das dürre Land.


6. Februar 2024

Ein Jahr Erd­be­ben-Not­hil­fe in Sy­ri­en und der Tür­kei

Schwere Erdbeben erschütterten am 6. Februar 2023 Syrien und die Türkei. Unsere Mitarbeitenden waren wegen der Syrienkrise sowieso schon vor Ort und konnten sofort mit Nothilfe beginnen. Nach den ersten lebensrettenden Massnahmen haben wir die Bevölkerung beim Wiederaufbau unterstützt.


22. Januar 2024

High­lights 2023: Jah­res­rück­blick-Vi­deo

World Vision Schweiz und Liechtenstein ist Teil des weltweiten World Vision-Netzwerks. Gemeinsam mit Patinnen und Spendern haben wir 2023 einiges zum Wohl der ärmsten Kinder und ihrer Familien bewirkt. Im Video haben wir Highlights für Sie zusammengestellt.

WIR SIND FÜR SIE DA:

Kinderhilfswerk
WORLD VISION
World Vision Schweiz und Liechtenstein
Kriesbachstrasse 30
8600 Dübendorf

info@worldvision.ch
T +41 44 510 15 15

Zertifizierungen

Wir sind mehrfach anerkannt durch nationale und internationale Gütesiegel.

World Vision ist die Sicherheit und Privatsphäre der Kinder in unseren Patenschafts-Programmen ein grosses Anliegen. [ ]

Wenn Sie Grund zur Annahme haben, dass eines dieser Kinder gefährdet ist, geben Sie uns bitte umgehend Bescheid: Rufen Sie uns an unter +41 44 510 15 93 oder schicken Sie uns ein E-Mail an protection@worldvision.ch.

Verantwortungsvolle Kommunikation

Wir verpflichten uns gemäss dem Manifest von AllianceSud für eine verantwortungsvolle Kommunikation über unsere Projektarbeit. 

Newsletter abonnieren

instagram

 

 

 

 

ALLGEMEINE SPENDEN    PostFinance: IBAN CH12 0900 0000 8000 0093 1

World Vision Schweiz und Liechtenstein ist eine gemeinnützige und somit steuerbefreite Organisation. CHE-333.958.696

World Vision verwendet Cookies, um Ihr Online-Erlebnis zu verbessern.
Mit der weiteren Nutzung von worldvision.ch akzeptieren Sie unsere Datenschutzbestimmungen