Sacad ist auf permanente Unterstützung seiner Mutter angewiesen.
Text: World Vision Sacad hat schwere körperliche Behinderungen. «Er wurde zwei Tage nach der Geburt krank, fing an, ununterbrochen zu zittern – schliesslich fiel er ins Koma. Ich brachte ihn in ein Krankenhaus in Hargeisa, wo ihm ein Neurologe ein Medikament verschrieb», erzählt Sacads Mutter. Noch heute verabreicht sie ihm eben jenes Medikament täglich. Und noch heute hofft sie darauf, dass er eines Tages wieder gesund wird.
Angewiesen darauf, dass jemand für einen sorgt
Sacad lebt in einem Dorf 80 Kilometer südwestlich von Hargeisa in Somaliland. Wie andere Kinder mit Behinderungen, die in nomadischen Gebieten leben, sieht Sacad sich mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Er kann nicht laufen, nicht essen und auch seine Hand nicht benutzen. Nebst den physischen und umweltbedingten Gefahren, denen er damit ausgesetzt ist, gibt es noch viele weitere Barrieren, die seine Entwicklung behindern: Es mangelt beispielsweise an behindertengerechten Bildungseinrichtungen oder den spezifischen Behinderungen angepassten Unterrichtsmaterial. Auch Mobilitätshilfen sind Mangelware. Zudem werden Menschen mit Behinderungen diskriminiert. Hinzu kommen die wirtschaftlichen Herausforderungen: Sacad ist darauf angewiesen, dass jemand für seinen Lebensunterhalt sorgt.
Wenn in Familien, die nur ein geringes oder gar kein Einkommen erwirtschaften, ein Kind eine Behinderung hat, erschwert dies das Leben der Eltern zusätzlich. Meist fehlen geeignete Gesundheitseinrichtungen oder eine spezialisierte Gesundheitsversorgung. In ländlichen fragilen Kontexten haben die Familien oft auch mit Vorurteilen zu kämpfen.
«Sacad kann weder sprechen noch gehen», erzählt seine Mutter. «Er kann nicht alleine auf die Toilette gehen, essen oder baden. Er braucht ständig meine Unterstützung. Ich kann wegen ihm meine anderen Hausarbeiten nicht erledigen. Je grösser er wird, desto schwieriger wird es für mich, ihm zu helfen. Früher habe ich ihn in die Stadt oder ins Krankenhaus getragen. Als er schwerer wurde, fing ich an, eine Schubkarre zu benutzen», erklärt sie traurig.
Sacad strahlt – er freut sich sichtlich über den Rollstuhl.
World Vision hilft gezielt
Muhiyadin, ein Mitglied einer Gruppe von Gemeindemitgliedern in Dacarta Village, erkannte das Problem und wurde aktiv. Er rief die gebührenfreie Nummer des Community Feedback Systems von World Vision an. Er bat um Rollstühle, Gehhilfen und Ellenbogenstöcke für Kinder und Erwachsene mit Behinderungen. Nach einem Erkundungsbesuch vor Ort wurde World Vision in Zusammenarbeit mit dem Somaliland Disability Action Network (DAN) schnell aktiv: Acht Kinder in ländlichen Gebieten, darunter auch Sacad, sowie ein älterer Mann erhielten Rollstühle, einen Ellbogenstock und eine Gehhilfe, damit sie sich leichter fortbewegen können. «Dieser Rollstuhl wird mir helfen, Sacad leicht im Haus zu bewegen, oder wenn wir in die Stadt fahren und bei Bedarf ins Krankenhaus. Ich danke World Vision für die Unterstützung, das ist sehr hilfreich für mich und für meinen Sohn», freut sich die Mutter von Sacad.
Als Kinderhilfsorganisation weiss World Vision, wie wichtig die Unterstützung von Kindern/Menschen mit Behinderungen vor allem in ländlichen Gebieten ist. Sie gehören zu den Schwächsten in diesen Gemeinschaften. World Vision engagiert sich für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in all den durch das Hilfswerk angebotenen Programmen.
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