Text: Alexander Koch, World Vision Switzerland
Bis vor wenigen Jahren galt Venezuela noch als ein dynamisches Schwellenland mit beträchtlichen Einnahmen aus dem Ölgeschäft. Doch inzwischen prägen Hunger, Gewalt, Medikamentenknappheit, Hyperinflation und Stillstand das Land, das seit sechs Jahren vom sozialistischen Präsidenten Nicolas Maduro regiert wird. Die Infrastruktur zerfällt, immer mehr Menschen haben die Hoffnung auf Besserung aufgegeben. Die Folge ist eine Massenflucht, die von den Vereinten Nationen als die grösste Migrationskrise der westlichen Welt bezeichnet wird.
Täglich kommen Tausende
Nach offiziellen Zahlen haben über zwei Millionen Menschen das Land bereits verlassen, um in den benachbarten Ländern Sicherheit und bessere Lebensbedingungen zu suchen. Die UN schätzt, dass es in Wirklichkeit mindestens doppelt bis dreimal so viele sind, denn nicht alle lassen sich offiziell registrieren. Und täglich kommen Tausende neue Flüchtlinge hinzu. Unter ihnen befinden sich immer mehr kranke und hungrige Kinder, die medizinisch katastrophal versorgt sind, kaum noch Zugang zu Nahrung und Bildung haben und zunehmend von Gewalt, Repression und Menschenhandel bedroht werden.
WORLD VISION KOLUMBIEN UNTERSTÜTZT DIE FLÜCHTLINGSKINDER MIT KINDERSCHUTZZONEN, IN DENEN SIE SPIELEN UND LERNEN KÖNNEN.
So hilft World Vision
Mit dem multinationalen Hilfsprogramm «Hoffnung ohne Grenzen» hilft World Vision, in Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen, Flüchtlingen und unterstützt die aufnehmenden Länder Kolumbien, Peru, Ecuador und Brasilien bei der Integration verarmter Familien. Mehr als 70'000 Menschen hat die Hilfe bereits erreicht. Die Schwerpunkte der Arbeit von World Vision sind:
«Die Krise wird noch zunehmen»
«Die Krise wird voraussichtlich 2019 an Intensität zunehmen, da Tausende Verzweifelte Venezuela verlassen. Es ist derzeit nicht abzusehen, dass sich die soziale, wirtschaftliche und politische Lage in dem südamerikanischen Land verbessert,» erklärt Joao Diniz, Regionaldirektor bei World Vision.
WER KANN VERLÄSST DAS LAND – OFT AUS MANGEL AN GELD ODER GÜLTIGEN AUSWEISPAPIEREN SOGAR ZU FUSS.
Auch in den Zielländern nimmt die Ablehnung der heimischen Bevölkerung zu und in Kolumbiens Grenzregionen beispielsweise treffen die Migranten auf gewaltbereite und bewaffnete Gruppen und Schmuggler.
Um insbesondere die Kinder vor diesen prekären Bedingungen zu schützen und ihnen wieder Zuversicht und Hoffnung zu vermitteln, wird World Vision die Massnahmen zum Schutz, zur Grundversorgung und zur Integration in der neuen Umgebung mit aller Kraft fortsetzen und ausbauen.