Syrien-Konflikt: 6 Jahre Gewalt, Ängste und Träume

15. März 2017

Am 15. März jährt sich der Beginn des syrischen Bürgerkrieges zum sechsten Mal. Seither wurden nach UNO-Angaben mehr als 310'000 Menschen getötet und Millionen weitere in die Flucht getrieben. Fern der Heimat sind die Kinder oft noch nicht in Sicherheit. Viele müssen arbeiten, damit ihre Familien über die Runden kommen. Junge Mädchen werden extrem früh verheiratet, manche schon mit zehn Jahren, weil ihre Familien sie nicht versorgen können.

World Vision hat Kinder in jordanischen Flüchtlingslagern gefragt, welche Ängste, aber auch welche Träume sie haben. Viele von ihnen nannten als grösste Sorge die Angst vor Luftangriffen und Bombenexplosionen. Aber jedes der befragten Kinder hatte auch einen Traum: Ihr grösster war es, wieder nach Hause zurückkehren zu können. Andere träumten davon Ärztin zu werden, Lehrer oder Journalist.

Die achtjährige Jasmine und ihre ältere Schwester Dalal stammen aus der syrischen Stadt Hama. Sie verliessen Syrien vor drei Jahren und leben jetzt in Jordanien. Ihr Vater, Hnadi, versteht sehr gut, wie der Krieg in Syrien das Leben seiner Kinder verändert hat. Er versucht, das Leben für sie jeden Tag ein bisschen besser zu machen. «Ich will ihnen möglichst alles geben, was sie wollen und was ich leisten kann. Sie sollen Kinder sein und ihre Kindheit geniessen», sagt er. «Ich habe versucht, das Haus freundlich und warm zu machen. Wir haben Spielsachen hier und ich kaufe ihnen Kleider. Seit wir Syrien verlassen haben, fühlten wir uns einsam.» «Wir haben einen leeren Vogelkäfig, aber einen grossen Spielvogel. Meine Kinder haben mich gefragt, warum wir den Vogel nicht in den Käfig stecken. Ich sagte ihnen, dass Vögel nicht in Käfige gehören, sie sollten frei sein und fliegen.»

Die Schwestern vermissen Syrien sehr, aber sie sind zugleich dankbar, in Jordanien zu sein. «Ich fühle mich hier sicher Ich liebe Syrien, aber im Moment würde ich mich dort nicht sicher fühlen», erklärt Dalal. «Als ich in Syrien war, fürchtete ich die Luftangriffe und die Pistolenschüsse. Wenn ich hier einen Polizisten sehe, habe ich auch Angst.» Jasmine schaut sich mit ihrem Vater oft die Nachrichten an. «Die Waffen, das Blut, das ist alles so beängstigend. Es ist meine Heimat und es macht mich traurig zu sehen, was los ist. Auch als ich dort noch wohnte, geschahen solche Dinge. Ich fürchte um Syrien, wenn ich sehe was passiert.»

Die Schwestern träumen vom Frieden und davon, nach Syrien zurückzukehren. Jasmine vermisst ihre Oma und ihre Tanten: «Ich will sie nur noch einmal sehen und umarmen.» Dalal will eine gute Schülerin sein und ihre Mutter stolz zu machen. Wenn sie gross ist, will sie Krankenschwester werden. Hnadi sagt, dass er sehr stolz auf seine Kinder sei und wie sie mit ihrem neuen Leben in Jordanien umgingen. «Das sind nicht nur meine Kinder, sondern auch meine Kumpel. Ich liebe sie.»

World Vision setzt sich seit Beginn des Syrien-Konflikts für die Kinder ein. In Kinderschutzzonen erhalten sie psychologische Betreuung sowie einen sicheren Ort zum Spielen und Förderunterricht. Diese Massnahmen sollen ihnen helfen, mit ihren Erfahrungen umzugehen, ihre Rechte aufzeigen und wie sie soziale Konflikte friedlich lösen können.

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