SÜDSUDAN: MIT 80 IN DIE SCHULE

4. April 2019

SÜDSUDANS SCHULKINDER VON HEUTE SIND DIE GROSSMÜTTER.

Text: Barbara Thoma, freie Mitarbeiterin World Vision Schweiz

60 Jahre ist es sicherlich schon her, seitdem Dina und Colorinda zum letzten Mal ein Klassenzimmer von innen gesehen haben. Aber jetzt sind sie zurück und machen sich eifrig Notizen. Wie können sie ihre Strassenmarktstände vergrössern? Wie erschliesst man sich am besten neue Absatzmärkte für Badeschwämme oder selbstgezogene Tomaten?

«Schule ist zeit- und grenzenlos», ist die Mittsiebzigerin Dina überzeugt, «und ich kann immer neue Dinge lernen. Mittlerweile bin ich alt genug, um abzuschätzen, was gut und schlecht ist, und dann nur das Sinnvolle umsetzen.»

WENN DIE FAMILIEN NICHTS VERDIENEN, BEKOMMEN DIE KINDER KEINE REGELMÄSSIGEN MAHLZEITEN UND KEINE BILDUNG. EIN WORLD VISION-PROJEKT SCHAFFT HIER GANZ PRAKTISCHE ABHILFE.

Ein besseres Leben für ihre Enkelkinder
Warum sich diese Grossmütter zu diesem Schritt entschlossen haben? Um ihren Enkelkindern zu helfen. «Meine Enkel sind noch klein und ich will etwas tun, um ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen», sagt Colorinda, deren vier Enkel während des andauernden Konflikts im Südsudan zu Waisen wurden. Colorinda und Dina sind zwei von 84’000 Menschen in Juba, die vom Programm «Bares gegen Ausbildung» profitieren, das vom World Food Programme subventioniert und von World Vision organisiert wird.

«WIR GROSSMÜTTER MÜSSEN KOPF- STATT FELDARBEIT LEISTEN, UM GELD ZU VERDIENEN», ERKLÄRT COLORINDA (76). DAMIT MÖCHTE SIE IHREN ENKELN EIN BESSERES LEBEN BIETEN.

Jeden Monat nehmen sie an fünf Tagen an Schulungen teil und erhalten dafür 45 US-Dollar bar auf die Hand. Das Programm hat einen doppelten Nutzen. Die Teilnehmerinnen lernen, ein erfolgreiches Kleinunternehmen aufzubauen und können mit der Finanzspritze ihr Geschäft vorantreiben, Lebensmittel für ihre Familien kaufen und ihren Enkeln Ausbildung und Gesundheitsversorgung finanzieren. «Um die Menschen vor dem Verhungern zu retten, konzentrieren wir uns auf Familien mit fehlernährten Kindern und Müttern, Menschen mit Behinderungen, chronisch Kranken und älteren Familienmitgliedern», erläutert Simanga Ndebele, Projektmanager in Juba.

«JEDEN MORGEN, WENN ICH ZUM WORKSHOP GEHE, FRAGEN MICH DIE ZWILLINGE ‹OMA, GEHST DU WIEDER ZUR SCHULE?› UND ICH SAGE ‹ABER JA, NATÜRLICH!› », ERZÄHLT DINA LACHEND.

Dinas fünf Enkel gehören zu den vielen Kindern, die der Krieg und die Gewaltausbrüche im Südsudan zu Waisen gemacht hat. Es gab Zeiten, da hatte sie so wenig Geld, dass drei zu Strassenkindern wurden. «Ich konnte mich einfach nicht mehr um alle kümmern», sagt sie leise. Heute geht es ihnen besser, aber noch immer nehmen die beiden Zwillinge (5) nur unregelmässig am Unterricht teil. Die Schulgebühren sind einfach zu hoch. «Das einzige, woran ich denke und wofür ich arbeite, ist ihre Ausbildung», sagt Dina.

Dank des Bargeld-Programms haben Dina und Colorinda wieder Hoffnung geschöpft.

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