Saru: Zum ersten Mal Zukunftspläne schmieden

9. Dezember 2020

Eine junge Frau steht vor einem kleinen Imbisswagen.

Saru, 20, aus Nepal konnte dank einer Patenschaft zur Schule gehen und studieren.

Jetzt Kinderpatenschaft übernehmen

Text: World Vision Schweiz

Saru wuchs als Tochter einer von Armut bedrohten Familie auf, beide Eltern arbeiteten als Tagelöhner in einer Teppichknüpferei. Von ihrem wenigen Einkommen eine Familie zu ernähren war alles andere als leicht. Saru träumte zwar von einem besseren Leben, aber sie hatte wenig Hoffnung, ihre Ambitionen auch zu verwirklichen. Das änderte sich 2006 grundlegend, als sie in das Patenschaftsprogramm von World Vision aufgenommen wurde. Im Rahmen des Programms erhielten ihre Eltern Fördergelder für Kleinunternehmer und machten sich mit einem Imbisswagen selbständig. Ihr Erfolgsrezept: Chatpate, ein würzig-scharfer Snack, den Nepalesen am liebsten direkt aus der Papiertüte naschen.

Zum ersten Mal konnten Saru und ihre Familie Pläne für eine bessere Zukunft schmieden. «Ich wollte meine Schule nach der 10. Klasse abzubrechen, weil uns das Geld für die Ausbildung fehlte», erinnert sich Saru. «Aber mit der Gründung unseres Chatpate-Geschäfts verbesserte sich die wirtschaftliche Lage meiner Familie, und ich konnte weiter zur Schule gehen.»

Eine Frau verteilt Essen aus einem Imbisswagen an wartende Frauen.Statt als Tagelöhner zu arbeiten, machten sich Sarus Eltern erfolgreich mit einem Imbisswagen selbständig. Unterstützt wurden sie dabei von World Vision.

Hatten Sarus Eltern vorher oft Probleme, wenigstens zwei Mahlzeiten am Tag auf den Tisch zu bringen, konnten sie dank des Geschäfts bald den Lebensunterhalt der Familie bestreiten. Anfangs arbeitete nur Sarus Mutter für das kleine Familienunternehmen, ihr Vater ging weiterhin in der Teppichknüpferei arbeiten. Doch das Chatpate-Geschäft florierte und so half er seiner Frau schon bald, ihre leckeren Waren auf Märkten und vor Schulen zu verkaufen. 

Saru beschreibt die Patenschaft von World Vision als einen Wendepunkt in ihrem Leben: «Ohne diese Unterstützung hätte ich die Hoffnung aufgegeben und wäre wahrscheinlich längst verheiratet, anstatt eine Ausbildung zu machen. Jetzt glaube ich daran, dass ich noch viel erreichen kann.»

Mittlerweile studiert Saru fleissig für ihren Bachelor-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften. «Ich bin die eizige in meiner Familie, die eine höhere Ausbildung hat. Meine Eltern sind sehr stolz auf mich», sagt sie. «Sie wollen, dass ich weiter studiere, weil sie mich jetzt unterstützen können. Unser Imbisswagen läuft sehr gut, und wir können sogar etwas Geld sparen.»

Die inzwischen 20-jährige Saru arbeitet jetzt bei Nari Bikas Sangh (NBS), einer Partnerorganisation von World Vision International Nepal (WVIN). Sie hat eine Ausbildung im Bereich Kinderschutz gemacht und kümmert sich nun darum, Fälle von Kindesmissbrauch, Kinderheirat oder anderen Kinderrechtsverletzungen in ihrem Umfeld zu ermitteln und zu melden. Als Ausbilderin leitet sie Kurse für heranwachsende Jungen und Mädchen und vermittelt ihnen verschiedene Alltagskompetenzen. Darüber hinaus engagiert sie sich für den World Vision gegründeten SKYE-Club (Skills and Knowledge for Youth Empowerment) und unterstützt Aufklärungsprojekte gegen Kinderheirat und Kinderarbeit in ihrer Gemeinde.

Mehrere Gruppe Kinder und eine junge Frau knien auf dem Boden und arbeiten gemeinsam an einem Bild.Saru gibt Kurse für die Kinder ihrer Gemeinde und setzt sich aktiv für den Schutz von Kinderrechten ein.

Sarus Patenschaft bei World Vision endete bereits 2019. Sie erinnert sich gern an ihren Paten zurück, an die Bilder und Briefe, die sie ihm geschickt hat. Das Ende der Patenschaft markierte für sie gleichzeitig den Beginn eines neuen Lebens als wissbegierige junge Frau, die sich aktiv für die Menschen in ihrem Umfeld einsetzt.

«Dass ich mal so selbstbewusst auftrete, hätte ich nie gedacht. World Vision hat mein Leben verändert», erzählt Saru. «Nach Abschluss meiner Ausbildung kann ich jetzt in meiner Gemeinde Jugendliche unterrichten und weiterbilden». Und nicht nur das, sie hat vor kurzem noch eine weitere kleine Premiere gefeiert: «Die Menschen in meiner Gemeinde zeigen mir ihren Respekt. Ich gehöre eigentlich einer niedrigen Kaste an, aber jetzt sprechen mich die Leute mit 'Miss' an, einem respektvollen Titel für Frauen».

Wenn ein junger Mensch wie Saru zum ersten Mal nachhaltige Unterstützung bekommt, kann daraus so viel Gutes für sie, ihre Familie und ihre Mitmenschen entstehen. Schenken Sie jemandem wie Saru die Kraft, ihre Träume zu verwirklichen. Werden Sie Kinderpatin oder -pate.

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